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ANTIGEN – Betriebszeitung für die Amperkliniken – Von KollegInnen für KollegInnen
Belegschaftszeitung
„Als einfache Beschäftigte können wir sehr wohl unseren Unmut und unsere Bedürfnisse selbständig artikulieren. Wir sind grundsätzlich unabhängig von Gewerkschaften und Parteien.“ Die Unabhängige Betriebsgruppe am Klinikum Dachau über sich auf ihrer Homepage (E – Mail Kontakt: betriebsgruppe.amperkliniken@yahoo.de). Die neueste Zeitung:
- Antigen-Betriebsinfo am Klinikum Dachau vom Februar 2023: KEIN WEITER SO – Unterstützt die FORDERUNGEN 2023 – Hände weg vom Service und vom Fahrdienst!
„Was soll man denn noch sagen? Sämtliche Berufsgruppen in diesem Betrieb sind nicht nur überlastet, sie gehen auf dem Zahnfleisch. Es macht wenig Sinn sich einfach wieder nur darüber zu beschweren oder es, in welcher Form auch immer, anzuprangern. Davon ändert sich nichts. Im letzten Jahr kam es v.a. auf den Normalstationen zusätzlich zum fast schon normalen Ausnahmezustand zu regelmäßigen Versetzungen auf andere Stationen. Man sieht: Wenn man nichts macht, geht es immer noch weiter und wird noch heftiger. Aber eine gesunde Portion Selbstbewusstsein hat noch nie geschadet. Wir wissen, wo das Problem liegt. Wir wissen, was wir brauchen.
Unterstützt die FORDERUNGEN 2023
Die Rechnung ist ganz einfach. Wir leisten hier viel mehr als wir eigentlich müssten. Wir haben ein Recht auf einen verbindlichen Dienstplan. Damit verbunden ist auch eine verbindliche Freizeit. Faktisch weiß man am Anfang der Woche nicht, was man ein paar Tage darauf hat. Man wird gefragt, ob man in der laufenden Woche Dienste tauschen kann oder aus dem Frei einspringt. Unser Leben außerhalb der Arbeit bauen wir nur noch um die Arbeit herum. Als Dankeschön kannst du im Dienst manchmal keine Pause machen oder wirst kurz vor Dienstbeginn versetzt. Wie du woanders zurecht kommst ist dein Problem. (…)
Hände weg vom Service und vom Fahrdienst!
Für mehr Leistung wollen wir: mehr Freizeit bei Aufgeben von Freizeit, mehr Geld als Zuschlag wenn wir per Versetzung quer durchs Haus geschubst werden oder geplante Dienste ändern sollen, zusätzlichen Urlaub für durchgehende Überbelastung durch Nichteinhalten staatlicher Verordnungen. Das geht! Unsere Kolleg*innen in NRW, Berlin und aktuell in Großbritannien zeigen, dass so etwas geht! Dazu brauchen wir viele Kolleg*innen, die die Forderungen unterstützen. Machen wir es, es ist an der Zeit.
Den Kolleg*innen des Fahrdienstes und des Service wurde Anfang des Jahres mitgeteilt, dass sie sich für eine KPH Ausbildung bewerben sollen. Die Abteilungen werden aufgelöst. Warum das alles? Weil die Pflege seit 2020 aus den DRG herausgenommenen wurde und die Kosten für das Pflegepersonal den Kliniken zurück gezahlt werden. Es sollte ursprünglich ein Anreiz sein nicht mehr am Pflegepersonal einzusparen. Man kann das aber auch anders aufziehen. Es sollen jetzt Bereiche der Pflege angegliedert werden. Dadurch kann man Kosten sparen…“ Siehe das Antigen-Betriebsinfo vom Februar 2023 und Forderungen der Belegschaft - Antigen-Betriebsinfo am Klinikum Dachau von Kolleg*innen für Kolleg*innen vom Sommer 2022: Corona Bonus für Alle? Nein, eigentlich für fast niemanden
„Voraussichtlich im August soll ein neuer staatlicher Corona Bonus ausgezahlt werden. Kliniken, die zwischen 01.01. und 31.12.21 min. 10 Covid Pat., die min. 48h beatmet waren, behandelt haben, bekommen Geld. Diese Kriterien haben wir um ein vielfaches erfüllt. Bekommen werden ihn in den Kliniken aber nur examinierte Pflegekräfte und Kolleg*innen auf Intensiv mit Weiterbildung. KPH, Azubis, Physio bekommen NICHTS, auch wenn sie in Covid Bereichen arbeiten. Reinigung, Service, Hol- Bringdienst in den Untergesellschaften bekommen sowieso NICHTS. Auf Intensiv bekommt man das 1,5 fache. Wer keine Weiterbildung hat, aber nur wie eine dreijährig Examinierte. Außerdem muss man 185 Tage im Betrieb beschäftigt sein. Frechheit, Sauerei, Unkenntnis der realen Verhältnisse, Ignoranz, sucht Euch was aus. Danke für NICHTS!“ Antigen-Betriebsinfo vom Sommer 2022 . Weitere Themen:- Fresenius plant Einstieg eines Investors bei Helios
Der alltägliche Irrsinn: „… Natürlich gibt es in allen Kliniken zu wenig Personal. Der Unterschied bei uns ist, dass ohne Rücksicht auf Besetzungen durchgehend volles Programm gefahren wird. Dass man zu zweit oder alleine mit KPH 40 Pat. betreut, dürfte woanders auch nicht die Regel sein. Die Forderungen bleiben gerechtfertigt und v.a. ist es das, was wir am nötigsten brauchen: Betten sperren, Pausen gewährleisten, keine permanenten Versetzungen, kein ständiges Getausche und Einspringen. Wir brauchen Luft zum Atmen und wir müssen ZUSAMMENHALTEN!„
- Fresenius plant Einstieg eines Investors bei Helios
- Antigen-Flugblatt am Klinikum Dachau vom Januar 2022: Unsere Solidarität gegen ihren Leistungsdruck
„Nach Freistellung der Kollegin Ariane am Klinikum Bremen-Mitte: Solidarität zeigt Wirkung
Innerhalb der letzten Monate häufen sich Fälle, in denen aktive Kolleg*innen in Krankenhäusern von Klinikbetreibern unter Druck gesetzt oder sogar gekündigt werden. Im Februar 2021 sollte eine Kollegin beim Klinikkonzern Asklepios in Hamburg, im April 2021 ein Kollege am Uniklinikum Münster gekündigt werden. Das wird bei Einzelnen eingesetzt, damit wir bloß nicht gegen schlechte Arbeitsbedingungen aufbegehren. Gemeint sind wir alle. Zuletzt hatte es die Kollegin Ariane aus Bremen getroffen. (…) Unsere Solidarität gegen ihren Leistungsdruck
Alle, die sich für bessere Arbeitsbedingungen und gegen Personalmangel und ein auf Profit ausgerichtetes Gesundheitswesen einsetzen ernten bei ihren Geschäftsführungen keinen Applaus. Trotz Pandemie wurden grundlegende politische Veränderungen im Gesundheitswesen eben nicht vorgenommen. Arbeiten im Krankenhaus hieß schon vor Corona schuften bis zum Umfallen, in der Freizeit angerufen zu werden, um tägliche Ausfälle zu kompensieren, keinen Respekt zu erfahren. Weder von Klinikträgern, noch aus der Politik, noch aus der Gesellschaft. Kolleg*innen, die die Zustände offen und ungeschönt aussprechen und elementare Änderungen fordern, sind ein Dorn im Auge all jener, die an diesen Zuständen festhalten wollen. Es soll verhindert werden, dass wir Beschäftigte uns zusammenschließen. Das ist angesichts der drastischen Lage der aktuellen Infektionswelle ein Affront gegen uns alle. Nach all den Jahren und v.a. seit dem Beginn der Corona Pandemie möchten wir mal fragen, wo die stets angekündigten „Verbesserungen“ geblieben sind? Wieso sind wir kaputt während die Helios Amper Kliniken Dachau satt Gewinne machen? In jeder Welle wurde die Intensiv zum Ort der Überbelegung und Überlastung, aber so wie jetzt war es noch nie. Was wurde faktisch dagegen unternommen? Welcher konkrete, langfristige Plan wird für künftige Wellen verfolgt?…“ Flugblatt vom Januar 2022 von Unabhängige Betriebsgruppe Klinikum Dachau- Siehe zum Bremer Hintergrund unser Dossier: Unabhängige Betriebsgruppe und Belegschaftszeitung »Uns reicht’s« bei kommunalen Kliniken Bremen (Mitte)
- Antigen-Newsletter vom Februar 2021: „Corona Bonus für ALLE!
„Wir sind das Helios Amper-Klinikum Dachau“ steht auf den neuen Selbstbewerbungsplakaten. Aber nicht alle bekommen einen Corona Bonus, manche bekommen und bekamen einfach nichts! Reinigung/Bettenaufbereitung, Hol- und Bringdienst, Wäscheversorgung, Service sind in Tochtergesellschaften outgesourct. Vom tariflichen Bonus im Dezember waren sie genauso ausgeschlossen, wie vom staatlichen im Dezember, wie vom bayerischen im Mai/Juni, der nur für Pflegekräfte galt. Sie alle haben ein Infektionsrisiko, reinigen Zimmer und Betten, holen infektiösen Abfall und Wäsche oder bringen Patient*innen das Essen. Davon abgesehen sind es genau diese Kolleg*innen, die die niedrigsten Löhne bekommen. Hol-Bringdienst und Wäscheversorgung haben sich mit der Forderung nach einem Bonus nicht nur an ihre obersten Vorgesetzten gewandt, sie schrieben auch Landrat Löwl. Der allerdings meinte, sie sollten sich für die mit freuen, die einen Bonus erhalten. Ganz ehrlich, hätte man Desinteresse wenigstens ohne Respektlosigkeit verfassen können? Also wandten sie sich an die Klinikgeschäftsführung. Hier sitzt der Geldbeutel und der muss sich jetzt öffnen. Oder sie können die Plakate wieder einpacken. 500 Euro steuerfrei für Reinigung/Bettenaufbereitung, Hol- und Bringdienst, Wäscheversorgung, Service…“ Antigen-Newsletter vom Februar 2021 und darin auch: Corona: Cui bono? Wem nutzt es?; Von Dachau bis Hamburg: Solidarität mit Romana! Klinikkonzern Asklepios will aktive Kollegin kündigen - ANTIGEN Pandemie Sommer 2020
„Italien..das allein genügt, um auszudrücken was Anfang März in unseren Köpfen vorging. Wir wollen eine Rückbetrachtung in Stichpunkten versuchen. Ohne etwas aufzubauschen, aber Tatsachen schonungslos benennen. Hier klopfen sich gerade zu viele, die in diesem Haus was zu sagen haben, gegenseitig auf die Schultern. Dabei wäre es angebracht etwas leisere Töne anzuschlagen, denn astrein lief es hier ganz und gar nicht. Es waren wir Kolleg*innen, die den Dingen ins Auge gesehen haben.“ Vorwort zu ANTIGEN vom Sommer 2020 zu den Themen: Aktion für mehr Krankenhauspersonal am 19.6.2020 in der Dachauer Altstadt; Ein Blick zurück: März… April… Mai… Juni; Was bleibt? „Es scheint als hätte die Helios Führung die Pandemie genutzt, um mit einem Schlag das ganze Haus nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten neu zu strukturieren. Hinzu kommt, dass das kurzfristig verkündet wurde und innerhalb weniger Tage umgesetzt werden sollte. Was das für ein Chaos verursacht liegt auf der Hand, war aber wieder einmal völlig egal. Wir Beschäftigte sind reiner Spielball und Kostenfaktor. Es zeichnet sich ein deutlich rauerer Wind ab, der uns in Zukunft ins Gesicht bläst. Wir können diesen Gegenwind nicht ignorieren, wir müssen in und zwischen unseren Teams zusammenstehen. Meldet Euch, wenn man Euch Druck machen will, sprecht im Team darüber! Einzeln können sie uns klein kriegen, geballt zusammen können sie uns nicht ignorieren.“ - ANTIGEN vom Februar 2020: Ein Jahr Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
„Am 1. Januar 2019 trat mit der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) eine Regelung in Kraft, die Mindestbesetzungen in einzelnen Bereichen in Kliniken festschreibt. Ein gute Sache sollte man meinen. Doch weit gefehlt! Gebracht hat es reell rein gar nichts. Die PpUGV war eine Reaktion auf zwei Jahre Proteste und Streiks von KollegInnen in Kliniken in ganz Deutschland. Schnell musste etwas her. So wurden wahllos einzelne Bereiche ausgewählt, in denen die PpUGV gelten sollte. Eine Bedarfsermittlung, wie viel Personal tatsächlich benötigt wird, fand nicht statt. In keinem anderen Land in Europa muss eine Pflegekraft so viele PatientInnen versorgen, wie in der Bundesrepublik. 13 PatientInnen sind das durchschnittlich (Niederlande 6,9, Schweiz 7,9, vgl. Böckler Impuls 11/18). Die PpUGV sieht tagsüber folgenden Schlüssel vor: Intensiv 1:2,5 (Nacht 3,5), Unfallchirurgie 1:10 (Nacht 20), Kardiologie 1:10 (2019 1:12, Nacht 20, 2019 1:24), Geriatrie 1:10 (Nacht 20). Neu aufgenommen wurden dieses Jahr die Neurologie mit ebenfalls 1:10 (Nacht 20) und die Stroke Unit 1:3 (Nacht 5). Quartalsweise müssen die Klinken die Zahlen vorlegen. Am Ende des Jahres werden bei Nichteinhaltung Strafzahlungen fällig. Wer schon so weit gelesen hat, wird unweigerlich den Kopf schütteln, denn das wird an den Amper Kliniken nicht eingehalten. Aber es kommt noch besser. Denn das sind nicht nur Durchschnittszahlen, man orientiert sich an der so genannten Mitternachtsstatistik. In dieser sind alle PatientInnen, die tagsüber das Haus durchlaufen haben nicht erfasst. D.h. die eigentliche Anzahl ist überhaupt nicht die Grundlage. Dazu gibt es noch „Ausnahmetatbestände“, die die PpUGV bei „kurzfristigen krankheitsbedingten Personalausfällen“ außer Kraft setzen. Oben drauf kann bei der Erfassung der Besetzung noch gemogelt werden. Der Tag wird von 6-22 Uhr, Nacht ab 22 Uhr berechnet…“ ANTIGEN vom Februar 2020- weitere Themen: Dass Klinik-Beschäftigte nicht ewig alles hinnehmen, durfte der Gesundheitsminister Spahn im Juni 2019 erfahren – Internationaler Frauen*streik am 8. März 2020 Aufruf an die Gewerkschaften des DGB – Informationen zum 8. März im Feministischen Cafe Dachau – Dachau solidarisch, Stadt und Landkreis für alle, Rekommunalisierung der Kliniken
- ANTIGEN vom Oktober 2019: 25 Jahre Helios / 25 Jahre Profitmaximierung auf dem Rücken der Beschäftigten – Überstunden dokumentieren und Wechselschichtzulage
„Es bleibt wie es ist: Das Haus ist voll, KollegInnen überlastet, Krankheitsausfälle, Anrufen im Frei usw.. Dennoch ist dagegen halten wichtiger denn je. Wir bekommen nichts geschenkt, also schenken wir auch nichts her! Deshalb die Aufforderung an ALLE: – dokumentiert Überstunden – dokumentiert, wenn ihr eure Pause nicht oder nicht ganz nehmen könnt – prüft, ob eure Dokumentation auch im Stundenzettel auftaucht Überlastungsanzeigen (Gefährdungsanzeigen) haben sicher keinen sofortigen Effekt, dienen aber eurer Absicherung und dokumentieren faktisch bestehende Missstände, die dem Arbeitgeber auf die Füße fallen können. Schreibt Überlastungsanzeigen, wenn ihr – mit weniger Besetzung als geplant arbeitet – eine nicht schaffbare Anzahl an Zugängen bekommt oder bereits überbelegt seid – Nachsorge und Überwachung von OPs und Eingriffen nicht leisten könnt – Pflegefälle nicht waschen, lagern könnt oder oder… Ihr entscheidet selbst, welche Situation nicht zu verantworten ist. Dazu sind wir alle in der Lage. (…) Wechselschichtzulage: Es riecht nach Tarifbruch Seit der Einführung des TVöD wird nicht allen KollegInnen im Haus die Wechselschichtzulage gezahlt. Die Voraussetzung ist im Zeitraum von 30 Tagen (nicht im Monat!) Früh-, Spät- und Nachtdienste gemacht zu haben. Hier zeigt die Arbeitgeberseite eine eigene Auslegung des bundesweit geltenden Tarifvertrags. Sie zahlt einigen den Zuschlag nämlich einfach nicht. Verdi, die ja den TVöD um jeden Preis wollte, reagiert auf Anfragen dazu schlicht und ergreifend nicht. Formell wird hier Tarifbruch begangen. Scheint bei verdi nicht weiter zu jucken. Solltet ihr von der willkürlichen Nichtauszahlung betroffen sein, meldet euch beim Betriebsrat…“ Und weitere Themen in Antigen – von KollegInnen für KollegInnen – vom Oktober 2019
- ANTIGEN vom Mai 2019: 24., 25. Mai 2019: Der Olympische Brief kommt nach Dachau!
„Was ist der Olympische Brief? Die Menschen in Deutschland haben genug vom Pflegenotstand. Bundesweit formiert sich Widerstand gegen ein System, dass an der Gesundheit der Menschen sparen und verdienen will – auf Kosten von Beschäftigten und Patient*innen. Mit Streiks und betrieblichen Druckaktionen konnten im vergangenen Jahr Krankenhausbeschäftigte in mehreren Städten beachtliche Erfolge erzielen. Mehr als 20 breite gesellschaftliche Bündnisse unterstützen die Bewegung und haben in vier Bundesländern erfolgreich Volksentscheide für mehr Personal gestartet. Der Olympische Brief ist ein Symbol dafür, dass diese Kämpfe nicht isoliert geführt werden. Die Beschäftigten der Krankenhäuser organisieren sich im ganzen Land und wissen, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hinter ihnen steht. Denn dass Gesundheit keine Ware und Krankenhäuser keine Fabriken sein dürfen, ist unbestritten gesellschaftlicher Konsens. Im Zentrum der Gesundheitsversorgung muss der Mensch mit seinen Bedürfnissen stehen. Das bedeutet, dass auch das Personal am Bedarf der Patient*innen bemessen werden muss. Eine Versorgung am Minimum, wie sie Jens Spahns Personaluntergrenzen vorsehen, wird dem nicht gerecht. Eine bedarfsorientierte Personalbemessung muss eingeführt und das Fallpauschalensystem abgeschafft werden. Sofort! (…) Am 24. Mai wird der Olympische Brief durch das Klinikum Dachau wandern. Am 25. Mai wird es eine öffentliche Unterschriftensammlung geben: 10 Uhr, Unterer Markt, Dachau.“ Antigen – von KollegInnen für KollegInnen – vom Mai 2019- Siehe zum Olympischen Brief unser Dossier: Die Bündnisse im Kampf für mehr Personal im Krankenhaus haben sich vernetzt
- Hier könnt ihr die Stationen des Olympischen Briefs nachverfolgen: https://www.facebook.com/olympic.letter
- ANTIGEN vom Februar 2019
„Soll man hier wirklich noch über Unterbesetzung berichten? Wo sie doch für alle KollegInnen auf den Stationen alltäglich ist. Aber es gibt dennoch Situationen, die sich vom allgemeinen Zustand abheben. So geschehen über Weihnachten. Man muss hinzufügen, dass Ende Dezember im 2.OG, 3.OG, C1-01 und 4.OG Betten gesperrt wurden. Das erscheint vor dem Hintergrund, dass man Bettensperrungen um jeden Preis vermeiden möchte umso erstaunlicher. Anstatt dass sich die Verantwortlichen den Problemen annehmen, muss man sich in der Regel noch dafür rechtfertigen, warum niemand bereit ist, aus dem Frei einzuspringen. Auch der Tonfall hat sich dabei nicht geändert. Und überhaupt, eine Besetzung an sich gibt es ohnehin nicht mehr. Vielmehr werden Dienste, Tage oder gar länger, so durchgezogen, wie es sich gerade aufgeht. Am Beispiel Weihnachten sieht man welch existenzielle Züge Unterbesetzung annehmen kann. Wie KollegInnen mitteilen, waren über die Feiertage nicht nur zu wenig Pflegekräfte verfügbar, sondern zum Teil keine dreijährig Examinierten. Im 4.OG waren in den Spätdiensten über Heiligabend und die Feiertage nur Pflegehilfskräfte da, ebenso im 3.OG und am Heiligabend auf C1-01. Wie kann man eine Besetzung laufen lassen, in der nicht nur in einem, sondern in mehreren Stockwerken kein examiniertes Personal vorhanden ist? Die Betroffenen werden wieder einmal sich selbst überlassen…“ Weitere Themen: Outsourcing von Steri und Betriebstechnik; Helios Konzern sortiert sich neu; Aktueller Stand des Volksbegehrens gegen Pflegenotstand in Bayern; „Aber es gibt doch jetzt das Spahn Gesetz…“; „Wenn wir die Arbeit niederlegen, steht die Welt still“. Internationaler Frauen*streik am 8. März 2019. Siehe ANTIGEN vom Februar 2019 von und bei Unabhängige Betriebsgruppe am Klinikum Dachau
- [ANTIGEN vom Nov/Dez 2018] Infos über die bisherigen Ergebnisse der Arbeitskämpfe für mehr Pflegepersonal: STREIK MACHT DRUCK!
„Unabhängig davon, ob in allen aufgeführten Krankenhäusern gestreikt wurde, sind die verschiedenen Tarifverträge (TV) bzw. Vereinbarungen zur Entlastung des Krankenhauspersonals nur aufgrund der Ausstrahlung der bestreikten Krankenhäuser zustande gekommen.Tarifverträge/Vereinbarungen zur Entlastung innerhalb der letzten 2½ Jahre: (…) Auf den ersten Blick scheinen die relativ wenigen Krankenhäuser, deren Belegschaften es gelungen ist, Fortschritte in der Frage von mehr Personal in der Pflege zu machen, ein Zeichen dafür zu sein, dass der Kampf dafür sich kaum gelohnt hätte. Bekanntlich hat ver.di nur 13 Krankenhäuser ausgewählt, in denen aktiv die Frage der Entlastung der Krankenhausbeschäftigten angegangen werden sollte. Auf der anderen Seite zeigt diese Liste aber auch, dass man nur durch Warn- und Durchsetzungsstreiks – wie vor allem an den Unikliniken in Düsseldorf und Essen – etwas in Hinblick auf die so dringend notwendige Entlastung der Krankenhausbeschäftigten erreichen kann. (…) Es ist kein Wunder, dass die Auseinandersetzung gegen Privatisierung, Fallpauschalen, Gewinnstreben und für mehr Personal so hart und unerbittlich geführt wird, weil diese der Politik von Kapital und Regierung völlig entgegen steht. Die Privatisierungspolitik und die damit verbundene Öffnung der öffentlichen Daseinsvorsorge für das Gewinnstreben des privaten Kapitals – wovon der Gesundheitssektor nur ein Teil ist -, ist ein Kernpunkt der seit dreißig Jahren herrschenden Politik aller Bundesregierungen. Der Kampf wird deswegen auch zäh sein…“ aus ANTIGEN vom November/Dezember 2018 der Unabhängigen Betriebsgruppe Amper Kliniken Dachau – immer noch von KollegInnen für KollegInnen und außerdem 100% gegen Outsourcing. Weiteres Thema: Streiks gegen Pflegenotstand an den Kliniken bringen Vereinbarungen zur Entlastung der Krankenhausbeschäftigten – und wie sieht’s am Amperklinikum in Dachau aus?- Auch wichtig im Text: „… Die KollegInnen der bestreikten Kliniken gehen mit diesem Etappensieg gestärkt in weitere Auseinandersetzungen. Diese werden unweigerlich folgen müssen, denn die Widersprüche spitzen sich weiter zu und der Personalmangel wird durch diese punktuellen Erfolge vorerst nur abgefedert. Die Rolle von ver.di war in der Entlastungskampagne nicht die einer vereinigenden Kraft. Ver.di muss daraus die Lehre ziehen: ihre Aufgabe ist es jetzt, die vereinzelten Kämpfe, die bisher stattgefunden haben, zusammenzuführen und gemeinsam mit allen Belegschaften vorzugehen. Einzeln und isoliert, wird das nicht zu erreichen sein. Dies ist unserer Erachtens auch eine Verpflichtung für die zuständigen ver.di-Sekretäre und die Tarifkommission, diesen Kampf mit zu unterstützen. Die Betriebe müssen sich untereinander besser koordinieren. Hier können auch Unterstützungs-Bündnisse oder Bürgerinitiativen wertvolle Arbeit leisten…“
- Und: Einladung zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Alexandra Willer, Streikende am Uniklinikum Essen am 4.12. um 19 Uhr in der Gaststätte zum Bachwirt, Schleißheimerstraße 61, Dachau im Nebenraum
- [ANTIGEN vom Juni/Juli 2018]
Dokumentiert wird schwerpunktmäßig die bundesweite Vernetzung von Bündnissen für mehr Krankenhauspersonal. Außerdem: Landesarbeitsgericht Kiel kassiert erkämpfte Mindestbesetzung an der Helios Ostsee Klinik, Was vom Arbeitskampf übrig blieb? – aus ANTIGEN vom Juni/Juli 2018 der Unabhängige Betriebsgruppe Amper Kliniken Dachau
- [ANTIGEN vom Februar 2018] Verdi: verarscht und verraten
„Was hat die verdi nicht mit vollmundigen Ankündigungen um sich geworfen. Entlastungstarifvertrag war das Zauberwort, mit dem man dem Personalmangel, dem täglichen Arbeiten in horrenden Unterbesetzungen begegnen wollte. Dabei ruderte verdi schon Anfang 2017 zurück, als man plötzlich erkannte, dass man Entlastungstarifverträge doch nicht bundesweit durchsetzen wollte. Nur noch rund ein Dutzend „durchsetzungsfähige“ Streikbetriebe sollten übrig bleiben. In Dachau waren es wir Beschäftigte, die die unhaltbaren Arbeitsbedingungen Ende 2016 öffentlich zum Thema machten und u.a. auf einer Podiumsdiskussion dabei mit der Helios Konzernführung hart ins Gericht gingen. Hier geht es nicht um die Arbeitsbedingungen. Diese wurden vielfach durchgekaut. Hier geht es um die, die den KollegInnen Hoffnung machen, um dann hintenherum den Kampf abzuwürgen, ohne auch nur ansatzweise etwas in dieser Richtung erreicht zu haben. Geschichte eines Verrats. (…) Man würgt einen Arbeitskampf ab und ist dabei sogar noch bereit Unwahrheiten zu verbreiten. Anfang Februar gibt verdi offiziell die Entlastung auf. Im TVöD ist Entlastung nicht vorgesehen. Das sei jetzt Sache des Betriebsrats. Es hat den Anschein als wäre alles seit Dezember ein abgekartetes Spiel. Dennoch haben wir gezeigt, dass wir solidarisch sind und bewiesen, dass wir kämpfen können. Wir haben bundesweit Blicke auf uns gezogen, nicht nur die unserer KollegInnen in anderen Helios Kliniken. Helfen müssen wir uns nach wie vor selbst. Im kleinen wie im großen. Wir haben immer noch nichts zu verlieren.“ ANTIGEN vom Februar 2018 der Unabhängigen Betriebsgruppe Amper Kliniken Dachau – siehe zum Hintergrund: Dossier: Solidarität statt Leistungsdruck für Profite: Warnstreik an den Helios Amper Kliniken Dachau
- Newsletter Oktober 2016 von KollegInnen für KollegInnen
„hier unsere „Bilanz“ für 2016. Alle KollegInnen haben beim Verteilen des ANTIGEN Newsletter bestätigt, dass Arbeitsbelastung, personelle Unterbesetzung und Druck durch Vorgesetzte in all den Jahren nie größer waren als 2016, v.a. seit Mai bis zum heutigen Tage. Zwei Jahre nach der Übernahme der Amper Kliniken in Dachau und Markt Indersdorf durch den Helios Konzern wurden einzelne Bereiche wie die Küche geschlossen, die betroffenen KollegInnen gekündigt. Aufgabenbereiche wurden verschoben: Der Patienten Service übernimmt Arbeiten der Küche, die Pflege soll Aufgaben des Service und der Codierkräfte übernehmen, das heißt Toilettenstühle etc. putzen und Akten anlegen und abheften. Reinigungspersonal wurde bereits im letzten Jahr gekürzt. Helios agiert gewohnt rücksichts-, skrupel- und vor allem emotionslos. Alles ist dem Erreichen der geforderten EBIT Marge, dem Gewinn untergeordnet. Offene Stellen werden nicht nachbesetzt, die Überstunden steigen weiter, ebenso wie die Krankheitsausfälle…“ Newsletter der unabhängigen Betriebsgruppe AmperKliniken vom Oktober 2016 . Siehe dazu:- Oktober 2016: Öffentliche Kritik über Personalmangel und Hygiene – Beschäftigte protestieren gegen unzumutbare Arbeitsbedigungen
Beschäftigte gehen auf Podiumsdiskussion mit der Helios Unternehmensführung hart ins Gericht und stellen Forderungen auf. Dokumentation bei Ungesundleben - Probleme am Dachauer Krankenhaus: Zwei Pflegekräfte für 77 Patienten
„… Das Klinikum Dachau hat wie mehrfach berichtet ein massives Problem mit der Sauberkeit in den Zimmern sowie der Pflege der Patienten. Einer ehemaligen Pflegekraft zufolge liegt das mit daran, dass die Kollegen völlig überfordert sind – und Fehler machen. Wie ihr sei es auch den übrigen Pflegekräften damals gegangen. Und: „Das hat sich bis heute nicht geändert.“ Claudia Kerner pflegt immer noch Kontakt zu zahlreichen Kollegen in Dachau und ist gut informiert. „Vielen geht es wie mir damals: Sie machen das nicht mehr mit und kündigen.“ Im Laufe der zurückliegenden Jahre sei im Dachauer Krankenhaus mit immer weniger Personal gearbeitet worden, meint Claudia Kerner. Sie erinnert sich an eine Betriebsversammlung im Jahr 2015, wo sich die Pflegekräfte ihrem Ärger Luft machten. „Da ist die Situation beinahe eskaliert“, so Kerner, „denn wir fühlten uns von der Klinikleitung nicht ernst genommen“. Die Klinikleitung bestreitet die Vorwürfe: „Die Anzahl der Stellen in der Pflege ist weder aktuell noch in den Vorjahren reduziert worden. Aktuell haben wir fast alle 320 Stellen besetzt. (…) Viele Mitarbeiter des Amper-Klinikums Dachau sind weniger mathematisch sondern eher praktisch veranlagt. So existiert im Haus eine so genannte Betriebsgruppe, die sich regelmäßig austauscht…“ Beitrag vom 13. Oktober 2016 bei Merkur online - Debatte über Hygiene am Kreisklinikum
„Die Helios Amper-Klinikum AG in Dachau und Markt Indersdorf gerät wegen der als unerträglich empfundenen hygienischen Zustände vor allem im Dachauer Krankenhaus massiv unter kommunalpolitischen Druck. Der Karlsfelder Bürgermeister Stefan Koble (CSU) hat als Sprecher aller 16 Kollegen im Landkreis eine Debatte im Kreistag über die Qualität der Kliniken angeregt. Er zeigte sich besorgt, „dass die ganzen Rahmenbedingungen nicht besser, sondern schlechter werden“. Der Vorstandsvorsitzende für Helios in Dachau, Christoph Engelbrecht, kontert: „In der Hygiene sind wir sehr gut.“ (…) Seit bald drei Jahrzehnten flackern die Diskussionen über die pflegerische Qualität immer wieder heftig auf. So hatte sich die Gewerkschaft Verdi vor einigen Jahren wegen des Verdachts der gefährlichen Pflege eingeschaltet. (…) Aber in den letzten Wochen häufen sich die Beschwerden. Eine Leserin berichtete der SZ, dass frische Bettwäsche im Zimmer zwar vorhanden war, ihr Angehöriger aber in der alten schmutzigen liegen blieb. Eine Pflegerin berichtete, dass sie und ihre Kollegin wegen des Arbeitsaufwands nicht mehr in der Lage seien, auch noch zu putzen. Manche Zimmer blieben über mehrere Tage hinweg ungereinigt, auch im sanitären Bereich. Die Dachauer Nachrichten berichteten in den vergangenen Wochen von zahlreichen massiven Beschwerden von Patienten und Angehörigen…“ Artikel von Wolfgang Eitler vom 5. Oktober 2016 in der Süddeutschen Zeitung, Regionalteil Dachau - Dazu die Unabhängige Betriebsgruppe am Klinikum Dachau am 6.10.2016: „Vom absoluten Personalmangel in den Bereichen Pflege, Patienten Service, Bettenaufbereitung und Reinigung ist dort nur bedingt die Rede. Helios möchte die Kritik nach außen totschweigen, nach innen im Betrieb jeglichen Widerspruch im Keim ersticken. Daher muss dieser Widerspruch umso lauter und vehementer ausfallen.„
- Oktober 2016: Öffentliche Kritik über Personalmangel und Hygiene – Beschäftigte protestieren gegen unzumutbare Arbeitsbedigungen
- Antigen Nr. 9 vom Februar 2016
Die Nr.9 der ANTIGEN beinhaltet schwerpunktmäßig den Druck mit dem Helios gegen die Beschäftigten vorgeht. Vor allem ein Beispiel einer Krankenschwester, die im Januar von der neuen Helios PDL widerrechtlich mündlich gekündigt wurde. Die Kündigung wurde umgehend für nichtig erklärt, als rechtliche Schritte eingeleitet wurden. Zusätzlich wurden über hundert Unterschriften im Betrieb gesammelt und der Klinikleitung übergeben, um die Kollegin zu unterstützen und ihr zu zeigen, dass sie nicht allein dasteht. Und, um klarzustellen, dass wir uns als Beschäftigte nicht einschüchtern lassen. Weitere Inhalte: Druck gegen Reinigungskräfte: Unsaubere Methoden bei der Helios; Reinigung in Dachau; Druck gegen Service Personal: Schon gewusst?; Zahlen bitte: Ein Interview mit Karin Gräppi; Über Betriebsgruppen; Eine heldenhafte Kampagne. Antigen Nr. 9 vom Februar 2016
- Antigen Nr. 8 vom September 2015
Inhalt: SCHWERPUNKT REINIGUNG. Situation der Reinigungskräfte Amper Kliniken Dachau,Dreckige Geschäfte, Streik am Berliner Charité für personelle Mindestbesetzung, Helios schließt Dachauer Küche – 40 KollegInnen werden gekündigt, Schon gewusst?… Antigen Nr. 8 vom September 2015
- Interview mit der Unabhängigen Betriebsgruppe Amper Kliniken Dachau
„Seit März 2014 gehört die Amper Kliniken AG in Dachau und Markt Indersdorf zum Helios-Fresenius Konzern. Mit der Übernahme von 43 Rhön Kliniken ist Helios seitdem der größte Klinikkonzern in Europa mit 68000 Beschäftigten in 110 Kliniken. An den Amper Klinken sind 950 Menschen beschäftigt, mit allen Tochtergesellschaften über 1100. Vor allem das Klinikum Dachau gehörte unter der Rhön AG zu den Häusern mit den größten Gewinnen. Helios führt, wie auch in den anderen ehemaligen Rhön Kliniken, seine straffe, zentralistische Führung ohne Rücksicht gegen die Beschäftigten nach und nach ein. Die Küche mit 40 MitarbeiterInnen ist seit fast einem Jahr von der Schließung bedroht. Der nicht helios-konforme Vorstand Bernward Schröter wurde Ende Dezember 2014 zum Rücktritt gedrängt. Unterdessen bemüht sich die Klinikleitung den innerbetrieblichen Informationsfluss nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Dabei geriet sie aber auch in öffentliche Kritik. Wir befragen die Unabhängige Betriebsgruppe Amper Kliniken nach ihrer Einschätzung zu der allgemeinen Entwicklung…“ Interview von und bei Ungesundleben vom Januar 2014
- Amper-Kliniken: Von wegen Zensur
Die Mitarbeiter dürfen die unternehmenskritische Hauszeitung weiterhin in den Amper-Kliniken verteilen. Artikel von Wolfgang Eitler in der Süddeutschen online (München) vom 14. Januar 2015 . Aus dem Text: „… Es meldet sich Konzernsprecher Heiko Leske, zuständig für die Helios-Kliniken in Bayern. Er betont zunächst, dass nicht das Unternehmen, sondern Bernward Schröter noch im August vergangenen Jahres angeordnet habe, dass Plakate, Flugblätter, pauschal sämtliche Informationen nur noch mit seiner Genehmigung verteilt werden dürften. Existiert also in den Amperkliniken ein Antigen-Verbot? Leske will zwei Positionen unterschieden wissen. „Ich kann nicht sagen, was der frühere Vorstandsvorsitzende wollte.“ Und was gilt jetzt für Helios? Leske: „Von unserer Seite gibt es kein Verbot.“ Er bezeichnet eine solche Vorgehensweise als „unsinnig“. Kann Antigen also in den Kliniken in Dachau und Markt Indersdorf verteilt werden? Leske sagt: „Ja, soweit die Presse-Richtlinien eingehalten werden.“…“
- Infomail der Unabhängigen Betriebsgruppe Amper Kliniken Dachau
Die Flugblätter für die KollegInnen der Reinigung, Bettenzentrale und Küche erfreuen sich größerer Beliebtheit als erwartet. Sie wurden dem Anschein nach selbständig vervielfältigt, gemarkert und im ganzen Haus verklebt. Das Flugblatt findet sich hier Nun hat die Klinikleitung am 6.8.14 folgende Mitteilung veröffentlicht:
„Veröffentlichung von Informationen durch Aushänge. Informationen, die durch Aushänge im Klinikum veröffentlicht werden sollen, sind bezüglich Inhalt und Layout mit dem Vorstand abzustimmen. Das Anbringen von Aushängen und Plakaten, die nicht vom Vorstand genehmigt wurden, ist untersagt.“
Das erinnert frappierend an das Vorgehen des alten, Vorstandes vor haargenau zehn Jahren. Dieser rechtfertigte damit seine repressiven Maßnahmen gegen aktive KollegInnen. Es wurden 2004 insgesamt dreimal KollegInnen wegen Hausfriedensbruch angezeigt.
Dieser Rückgriff soll Widerspruch verbieten und somit im Keim ersticken. Natürlich sind wir für selbständiges Kopieren und Aufhängen unserer Flugblätter durch andere nicht zur Verantwortung zu ziehen. Es riecht aber als würde der Wind sich langsam drehen. Es könnte natürlich auch Konsequenzen für uns als Betriebsgruppe und unsere Publikation der ANTIGEN nach sich ziehen. Helios bleibt seiner Linie also treu und wird seinem Ruf einmal mehr gerecht.
Leider gibt es Dinge, die gesagt werden müssen! Daher hier unser ANTIGEN Newsletter für August über die ersten fünf Monate unter Helios.
Wir konnten die letzten 4 Jahre, nach Jahren an Repressalien und Einschüchterungen seitens der alten Klinikleitung, offen im Betrieb agieren. Das haben wir erkämpft und werden es uns nicht so einfach nehmen lassen.“
Infomail der Unabhängigen Betriebsgruppe Amper Kliniken Dachau in einer Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 08.08.2014. Siehe dazu auch:
- ANTIGEN Newsletter August 2014
Darin u.a.: „Fünf Monate Helios – Jeder Moment ist Profit“; „Solidarität mit den KollegInnen in Reinigung, Bettenzentrale und Küche“; „Stammtisch der Klinikbeschäftigten erst wieder im September“… Zum Antigen-Newsletter
- Ausgabe ANTIGEN Nr. 7 vom März 2014
Inhalt: Es war einmal ein Dienstmodell namens „Pro Team“ (PT) // Reinigungsgesellschaften der Rhön Klinikum AG ein Fall für die Justiz // Die Situation der KollegInnen der RK-Reinigungsgesellschaft mgH in Dachau. Zur Ausgabe 7
- ANTIGEN Nr. 6 vom Juli 2013
Inhalt: Blick über den Tellerrand Proteste und Aktionen an anderen Kliniken Neues von der Rhön AG. Zur Ausgabe 6
- „UNS REICHT’S SCHON LANG! Wir haben es satt, dass…. wir ständig in Unterbesetzung arbeiten; wir – auch in Unterbesetzung – laufend Betten einschieben müssen, mehr PatientInnen versorgen müssen als die Bettenkapazität eigentlich zulässt; wir Krankheitsausfälle immer aus eigener Kraft kompensieren sollen; die Zeit für die PatientInnen immer knapper wird und wir wie am Fließband schuften…“ Newsletter vom März 2013 von und bei Unabhängige Betriebsgruppe AmperKliniken
- Für ältere Ausgaben siehe die Homepage der Unabhängigen Betriebsgruppe AmperKliniken