Sindelfingen: Mercedes entlässt Roboter

Grafik zur Debatte um Arbeit 4.0. - fuer das LabourNet Germany erstellt durch T.S.„Mercedes Benz will viele Fließband-Roboter in seinem größten Werk abschaffen und mehr durch Arbeitskräfte erledigen lassen. Der Grund sind die vielen Individualisierungsmöglichkeiten der Fahrzeuge. „Roboter können mit dem hohen Individualisierungsgrad und den vielen Varianten, die wir heute haben, nicht umgehen“, sagte Markus Schäfer, Produktionschef von Mercedes Benz der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Wir sparen Geld und sichern unsere Zukunft, in dem wir mehr Menschen einstellen…“ Beitrag von Andreas Donath vom 26. Februar 2016 bei golem.de externer Link. Ja, so ist es: Wenn menschliche Arbeitskraft zu billig ist, muß sie weiter schuften… Wäre ein gutes Argument für die IG Metall, der mageren Tarifforderung eine 1 davor zu setzen! Doch siehe:

  • Daimler entlässt doch keine Roboter in Sindelfingen: Was sich in den Medien als vorgebliche Revolution im Bereich der Fahrzeugfertigung verbreitete, stellt sich auf Nachfrage von Telepolis als stark verkürzte und kräftig aufgehübschte Geschichte dar
    Da sind die Roboter im Sindelfinger Werk von Mercedes-Benz ja noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen. Eine Meldung von Bloomberg hatte die Zukunft der Roboter im Werk Sindelfingen in geradezu düsteren Bildern beschrieben. Sie seien für die vom Endverbraucher geforderte Individualisierung der Fahrzeuge zu unflexibel und würden künftig wieder von Menschen ersetzt. (…) Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch zur vielgepriesenen Industrie 4.0 erscheint und sich in den Medien als vorgebliche Revolution im Bereich der Fahrzeugfertigung verbreitete, stellt sich auf Nachfrage von Telepolis als doch stark verkürzte und kräftig aufgehübschte Geschichte dar. Zum einen betrifft die Neuausrichtung der Fertigungsabläufe nach Aussage von Mercedes-Benz nicht nur das Werk in Sindelfingen, sondern alle Werke des Konzerns, in welchen die Fertigung eines PKW-Modells neu eingerichtet wird. Zum anderen ist die Integration von automatisierten Produktionsstrecken mit Robotern und robotergestützten Bereichen mit menschlichen Arbeitskräften gerade einer der Vorteile, die man sich von Industrie 4.0 verspricht. (…) Im Gegensatz zu den Automaten sind die Beschäftigten in der Lage, auch kurzfristig instruiert zu werden, so dass den Sonderwünschen der Kunden schnell entsprochen werden kann. Roboter sind da zu träge, was inzwischen auch der taiwanesische Auftragsfertiger Hon Hai bei der Ausrüstung seiner Foxconn-Fabriken für die Smartphone-Fertigung erfahren hat.“ Artikel von Christoph Jehle in telepolis vom 29.03.2016 externer Link
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