Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken

Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken

Die Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken (IVG) hat sich 1999 gegründet mit dem Ziel, linker Gewerkschaftspolitik größere Geltung zu verschaffen, Alternativen zu entwickeln und über die Grenzen des kapitalistischen System hinaus zu schauen. Wir sind in örtlichen Foren organisiert, deren Arbeit vom Arbeitsausschuss koordiniert und vernetzt wird. Seit 2004 erscheint alle 2 Monate unser Netzwerkinfo (NWI). Zu wichtigen grundsätzlichen Fragen erstellen wir Netzwerkinfo extra. Alle findet ihr hier im Labournet, wie auch Infos zu unseren Kongressen, unsere Plattform von 2005  sowie Infos von einigen Foren. Außerdem haben wir einen großen E-Mail-Verteiler, den wir mit eurer Mailadresse gerne erweitern.
Wir sind interessiert, neue Foren aufzubauen, bestehende besser zu vernetzen oder interessierte KollegInnen in unsere Arbeit einzubinden. Zur Zeit gibt es in Deutschland 10 Foren. Wir vermitteln gerne die Kontakte. Wenn von eurer Seite Interesse besteht, in euren Städten ein Forum aufzubauen, helfen wir gerne.
Unsere Ansprechpartnerin ist Christa Hourani.

Übersicht

Diskussionsbeiträge und Aufrufe

  • Betteln statt Tarifkampf? Nein Danke! Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung! Entschlossener Kampf! New
    Die Unternehmen wollen gerade alles: Umstellen auf E-Autos und Digitalisierung, die herkömmlichen Produkte weiterverkaufen und neue entwickeln, alte Märkte sichern und neue erschließen. Und das alles in Zeiten drohender neuer Krise und von Handelskriegen à la Trump! Die Unternehmen wollen aber vor allem, dass wir, die Kolleginnen und Kollegen das alles bezahlen: Auf Lohn verzichten, den Job verlieren, umsonst länger, mehr und schneller in der gleichen Zeit arbeiten, und dann noch das Chaos bewältigen, das die Manager mit ihren Umstrukturierungen und Sparprogrammen in den Betrieben anrichten. Sie sind so frech, ständig kaum abgeschlossene „Zukunftsvereinbarungen“ wieder infrage zu stellen, neue Zumutungen zu verlangen. Oder sich überhaupt Verhandlungen zu verweigern und ihre Zumutungen zu diktieren. Unsere Interessen zählen! Längst haben viele Kolleginnen und Kollegen erkannt: Ohne Widerstand geht in der Tarifrunde gar nichts! Ohne Kampf erreichen wir vielleicht Krümel vom Tisch der Bosse. Deshalb sollten Kolleginnen, Kollegen, Vertrauensleute, Delegierte sich nicht scheuen, ihre Interessen und Forderungen klar zu sagen: Personalabbau sofort stoppen! Alle Entlassungen, Stilllegungen und Verlagerungen müssen sofort gestoppt werden, auch das so genannte „Abmelden“, das Feuern der LeiharbeiterInnen! Leihkräfte müssen fest eingestellt werden! Das ist ein Gebot der Solidarität! Schluss mit dieser üblen Spaltung! Arbeitszeitverkürzung jetzt! (…) Lohnerhöhung 5%! Mindestens 200 Euro! Aus Tarifkommissionen im Land sind bereits Vorstellungen zwischen 4 und 6 % zu hören. Diese Diskussion darf nicht abgewürgt werden. Deshalb stellen wir eine Forderung von 5% Lohnerhöhung, mindestens 200 Euro zur Diskussion. IG Metall-Vorstand – so nicht!…“ Betriebsflyer der VKG (Vernetzung kämpferische Belegschaften) zur Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2020
  • Für eine kämpfende Gewerkschaft. Die Interessenvertreter der abhängig Beschäftigten stehen unter Druck. Es ist höchste Zeit für einen Kurswechsel – ein Aufruf  
    Die Lage einer wachsenden Zahl von Beschäftigten wird immer prekärer. Gewerkschaftliche Politik erweist sich in der heutigen Form als zunehmend hilflos, von den Bedrohungen auf ökologischer Ebene oder dem Abbau demokratischer Rechte noch ganz abgesehen. Auch die Gewerkschaften selbst kommen immer häufiger unter Druck. So ist es nicht verwunderlich, dass auch aus dem Apparat Stimmen lauter werden, die eine Änderung des aktuellen Kurses fordern. Es dürfte vor allem die Sorge um die Handlungsfähigkeit und die Zukunft ihrer Organisation sein, die am 21. Oktober 2017 ca. hundert Funktionäre vor allem aus der IG Metall veranlasst hat, mit sieben Thesen eine Kurskorrektur anzumahnen. Sie sprechen sich für eine offensive Gewerkschaftspolitik aus, die den Interessengegensatz zwischen Kapital und Arbeit zum Ausgangspunkt nimmt. Es sollen zweimal im Jahr Vernetzungstreffen stattfinden. Eine begrüßenswerte Initiative. Es ist gut und verdient die Solidarität aller, die starke durchsetzungsfähige Gewerkschaften erhalten oder schaffen wollen, dass dieser notwendige Diskussionsprozess endlich angestoßen wurde. Auch die Konferenz von »Organisieren–Kämpfen–Gewinnen« (OKG, www.organisieren-gewinnen.de), die Ende Oktober mit ca. 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz unterschiedlichen Branchen stattfand, ist ein Fortschritt. Diese Kolleginnen und Kollegen wollen »eine Bewegung der Störenfriede« aufbauen, sich austauschen und vernetzen und regionale Runden organisieren. Damit kommt neuer Schwung in zum Teil verkrustete gewerkschaftliche Strukturen und Arbeitsweisen. Die Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken beteiligt sich mit dem hier vorliegenden Text an der neu belebten Diskussion…“ Diskussionsbeitrag des Arbeitsausschusses der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken vom Februar 2018  zu den Themenbereichen klassenpolitische Lage, Kampf um Arbeitszeitverkürzung, Konfliktvermeidung der Gewerkschaftsvorstände, politischer Streik. Siehe auch den Aufruf als Netzwerkinfo der Gewerkschaftslinken extra vom März 2018
  • Erklärung von Mahle-Kollegen: Offene Debatte für zukunftsfähige Arbeitszeitstrategie der IG Metall! 
    Arbeitszeit soll in der nächsten Tarifrunde eine Rolle spielen. In der bisherigen Diskussionen wurden aber gezielt zwei Projekte in den Vordergrund gestellt: Eine Entlastung für Schichterarbeiter/innen und eine Möglichkeit individuell die Arbeitszeit zu verkürzen – befristet mit einem teilweisen Entgeltausgleich. Beide Projekte hatten von Anfang an das Problem, dass sie für die Mehrheit der Beschäftigten keine Lösung ihrer Probleme bringen, dass sie also auch nicht unbedingt tarifkampffähige Themen sind. Das hat dazu geführt, dass weitere Themen aufgekommen sind, z.B. die Forderung nach „5 Tage frei für alle“ und die Forderung nach der 35-Stundenwoche im Osten, aufgestellt vom Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. (…) Damit gibt die Befragung uns als Gewerkschaft einen klaren Auftrag. Die Ausdehnung der Arbeitszeit über die vertragliche und tarifliche Arbeitszeit hat vor allem ihre Ursache in der permanent steigenden Belastung in den Betrieben und Verwaltungen, in überquellenden Zeitkonten und sogar verfallender Arbeitszeit, aber auch in Extraschichten z.B. wegen zu geringer Personalbemessung. Beschäftigte und Betriebsräte brauchen Mittel, um hier in den Betrieben vorgehen zu können, beispielsweise: Neueinstellungen gekoppelt an Kontenstände; Mitbestimmung bei der Personalbemessung, vor allem an Anlagen. (…) Wir sollten zugleich die Debatte über Obergrenzen der Arbeitszeit ohne Tabus führen. Warum muss die 40-Stünder-Ausnahme so bleiben? Warum die Grenze nicht auf 39 h senken? Warum nicht die Überstunden für alle, die schon Arbeitsverträge mit mehr als 35 Stunden haben,  auf weniger als die 20h/Monat absenken, die jetzt im Tarifvertrag stehen? Nur wenn wir die realen Arbeitszeiten wieder näher an die 35 bringen, können wir die 35 wirklich verteidigen! Eine 35 im Osten würde auch dieses Ziel unterstützen. Aber wir wissen auch alle, dass eine generelle Arbeitszeitverkürzung  im Osten mit der ganzen Organisation erkämpft werden muss. (…) Die Umfrage hat ergeben, dass 68% der Befragten eine kürzere Arbeitszeit möchten als sie derzeit haben. Arbeitszeitverkürzung ist ein mehrheitsfähiges Thema, aber die Wünsche dieser 68% werden nicht durch individuelle Sonderregelungen  erfüllt, die – ohne Eingriff auf die Personalbemessung – nur zu mehr tatsächlicher Arbeit für andere Kolleg/innen führen.Deshalb brauchen wir eine Debatte in der IG Metall für langfristige, strategische Ausrichtung  der Arbeitszeitpolitik!Erklärung der Mahle-Kollegen Jürgen Kalmbach, Matthias Fritz und Boris Schwürz vom Juli 2017
  • Klassenjustiz in Aktion: Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Tarifeinheit ist ein Gefälligkeitsurteil für Kabinett und Kapital 
    „… Der Grund für die extrem vielen inneren Widersprüche dieses Urteils liegt in der Tatsache begründet, dass der Grundgesetzartikel 9 Abs 3 (Koalitionsfreiheit) eigentlich gar keinen Interpretationsspielraum offenlässt, die Mehrheit des Bundesverfassungsgerichts aber (mit 6 gegen 2) sich entschlossen hatte, der Bundesregierung die Stange zu halten. (…) Wie selbst das BVerfG zugeben muss, ist eine Vereinigung nur dann eine Gewerkschaft, wenn sie auch streiken darf. Welchen Sinn aber ein Streikrecht haben soll, wenn es absehbar zu keinem Ergebnis führen kann, weil der möglicherweise erzielte Tarifabschluss nachher keine Anwendung finden wird (weil durch einen anderen Tarifertrag „verdrängt“), das wird tunlichst ausgeklammert. (…) Am schlimmsten trifft es die kleinen – politisch anders ausgerichteten – Gewerkschaften, wie etwa die FAU. Diesen wird ohne jegliche Chance auf eigenständige Interessenvertretung ein Grundrecht, wie würden sagen ein Menschenrecht, streitig gemacht. (…) Die Verantwortung von Seiten maßgeblicher DGB-Gewerkschaften, allen voran IGM und IG BCE, ist bedeutsam. Hätten sie sich von vornherein gegen das Gesetz gestellt, wäre manches anders gelaufen. Die IG BCE hat sich sogar über das Urteil ausgesprochen gefreut. Markige Worte allein werden das Urteil nicht kippen oder den „Gesetzgeber“ umstimmen. Die Niederlage, die die Lohnabhängigen und ihre Gewerkschaften mit diesem Gesetz und jetzt mit dem Urteil erlitten haben, wird nur mit entschlossenem Kampf und langem Atem zu überwinden sein…“ Kommentar von Jakob Schäfer vom 16.7.2017
  • Nachruf auf Hans Kroha 
    Hans KrohaLiebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
    mit Bestürzung haben wir gestern vom Tod unseres Kollegen und Mitstreiter Hans Kroha erfahren.
    Hans ist am 5. April im Alter von 65 Jahren, nach einem schweren Krebsleiden und danach erfolgter Operation und Therapie, verstorben.
    Hans war seit vielen Jahren aktives Mitglied im Netzwerk der Gewerkschaftslinken und da an vorderster Stelle.
    Wir haben Hans als aufrichtigen hauptamtlichen Gewerkschafter kennen und schätzen gelernt, der immer bereit war, sich solidarisch an den jeweiligen Debatten zu beteiligen.
    Dabei war Hans Kroha auch jederzeit bereit, sich in interne gewerkschaftliche Auseinandersetzungen zu begeben. Dies hat ihm sicherlich nicht nur Freunde eingebracht. Als Landesfachbereichsleiter von ver.di in Rheinland-Pfalz für den Bereich Handel, war er an vorderster Stelle für einen der schwierigsten Fachbereiche in ver.di verantwortlich. Dort beteiligte er sich intensiv an den für diesen Fachbereich wichtigen Fragen, wobei er sich nicht scheute, sich mit der Bundesfachbereichsleitung anzulegen. Richtschnur für sein Handeln war stets seine Betonung der Interessen der im Handel beschäftigten Kolleginnen und Kollegen. Manche im Fachbereich schienen ja der Auffassung zu sein, man könnte mit dem Einzelhandelsverband zu „sozialpartnerschaftlichen“ Vereinbarungen kommen. Dies wurde noch jedes Mal durch das konkrete Handeln des Verbandes widerlegt.
    Hans war jahrzehntelang auch politisch aktiv. Er hat lange Zeit mit seinen Genoss*innen des Sozialistischen Büros und deren Zeitung Express die gewerkschaftlichen Debatten geprägt. Ihr Einfluss in manchen der Vorläuferorganisationen von ver.di, z.B. bei HBV und IG Medien, prägte ihre Debatten und konkrete Politik. Nicht umsonst waren dies die kämpferischsten Gewerkschaften.
    Hans ist für uns unersetzlich. Wir verlieren ihn in einer Zeit, in der die Gewerkschaftslinke sich Gedanken macht, wie sie sich wieder stärker Gehör verschaffen kann.
    Wir sind sehr traurig über den Verlust von Hans Kroha und sprechen seiner Familie und seinen Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus
    .“
    Arbeitsausschuss der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken, i.A. Helmut Born
  • Wichtiges Anliegen
    Liebe Freunde der Gewerkschaftslinken, in 2016 haben wir noch ein wichtiges Anliegen an euch.
    Die Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken (IVG) hat sich 1999 gegründet mit dem Ziel, linker Gewerkschaftspolitik größere Geltung zu verschaffen, Alternativen zu entwickeln und über die Grenzen des kapitalistischen System hinaus zu schauen. Wir sind in örtlichen Foren organisiert, deren Arbeit vom Arbeitsausschuss koordiniert und vernetzt wird. Wir vom Arbeitsausschuss der Gewerkschaftslinken sind immer interessiert, neue Foren aufzubauen, bestehende besser zu vernetzen oder interessierte KollegInnen in unsere Arbeit einzubinden. Bundesweit gibt es unseres Wissens nach in 10 Städten Foren, wovon leider nur 3 im Arbeitsausschuss vertreten sind. Das ist sehr wenig und bildet keine Vernetzung mehr ab. Viele Herausforderungen (Zunahme der Altersarmut, Angriffe auf Arbeitszeit, Ausdehnung prekärer Beschäftigung, Betriebsratsmobbing usw.) werden 2017 auf uns zu kommen. Die gilt es gemeinsam anzugehen.
    Am 3. /4. Februar möchten wir in Frankfurt eine Klausur mit möglichst vielen Foren und Interessierten durchführen, um das Netzwerk neu zu beleben, neu zu strukturieren und wieder zu stärken. Wir sind offen für alle neuen Anregungen und Ideen. Habt ihr Interesse? Dann nehmt doch mit uns Kontakt auf. Bis 5. Januar brauchen wir verbindliche Anmeldungen, um die Klausur vorbereiten und planen zu können. Bitte meldet euch bei christa.hourani@t-online.de. Über sie erfahrt ihr dann alles weitere.
    Mit kollegialen Grüßen euer Arbeitsausschuss der Gewerkschaftslinken
  • Abschlusserklärung der Konferenz zu Angriffen auf das Streikrecht und Union Busting
    „… So sehr das Co-Management etablierter Betriebsräte mindestens den Konzernleitungen recht willkommen ist, so wird doch in Teilen des Kapitals heute diese Politik von oben her aufgekündigt, um die tatsächliche oder potenzielle Gegenwehr schon im Keim zu ersticken. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften nehmen diese Entwicklung nur zögernd zur Kenntnis. Ver.di, NGG und GEW haben sich gegen das Tarifeinheitsgesetz gewandt. Die Haltung des IGM-Vorstands, der die streikenden KollegInnen bei Daimler Bremen im Regen stehen lässt, ist besonders beschämend. Dabei stehen diese KollegInnen geradezu mustergültig an vorderster Front im Kampf gegen die Ausweitung von Leiharbeit und Werkverträgen. (…) Für uneingeschränktes Streikrecht (…) Uns allen muss aber klar sein: Wir werden diese Rechte nur wahrnehmen können, wenn sie erkämpft werden. Appelle an die Regierenden werden nichts bringen. Sicher muss diese Debatte vor allem in den DGB-Gewerkschaften geführt werden. Aber der Verweis auf die Verantwortung der Gewerkschaftsführungen darf nicht davon ablenken, dass der Widerstand gegen die Verfolgung aktiver KollegInnen oder gegen die Einschränkung des Streikrechts von unten her entwickelt, organisiert und vernetzt werden muss. (…) Die TeilnehmerInnen der Konferenz gegen die Einschränkung des Streikrechtes und Union Busting am 7. / 8. 11. 2015 in Kassel werden die Bildung von lokalen Solidaritätskomitees als Anlaufstelle für Betroffene unterstützen und eine Vernetzung der verschiedenen Initiativen – wie z. B. aktion./.arbeitsunrecht, work-watch, Mannheimer Appell und anderer Initiativen – anstreben, um eine breite Gegenwehr gegen Union Busting aufzubauen…“ Die Abschlusserklärung
  • Kein Pakt mit „Arbeitgebern“ und Regierung gegen das Streikrecht! Offener Brief an die Vorsitzenden der IG Metall
    Lieber Kollege Wetzel, lieber Kollege Hoffmann, Ihr habt mehrfach erklärt, dass Ihr, bzw „die IG Metall“ die Gesetzesvorlage für „Tarifeinheit“ begrüßt. Ihr behauptet, dass dadurch das Streikrecht nicht eingeschränkt würde. Aber zahlreiche Gutachten, einschließlich des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags ebenso wie viele namhaften Arbeitsrechtler/innen bestätigen das Gegenteil. Wenn das Gesetz so durchkommt, gilt: eine Gewerkschaft, die in einem Betrieb nicht die Mehrheit hat, darf weder Tarifverträge für ihre Mitglieder abschließen, noch dafür Streiks oder Warnstreiks organisieren…“ Offener Brief von Mitgliedern der IG Metall vom März 2015

    • Aus dem Text: „Deshalb fordern wir Euch auf:
      – Versagt dieser Gesetzesinitiative die Unterstützung! Verteidigung des Streikrechts gegen alle Angriffe!
      – Tarifeinheit muss über gewerkschaftliche Solidarität erreicht werden, nicht über Kungeln mit den Unternehmern!
      Wir fordern eine offene Debatte auf allen Ebenen unserer Gewerkschaft!
    • Die Unterschriftensammlung wird durchgeführt von der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken (IVG). Unterschriften bitte senden an metallertreff@yahoo.de oder Matthias Fritz, Gehrenwaldstr.58, 70327 Stuttgart. Funktionsangaben dienen nur zur Kennzeichnung der Person.
    • Siehe zum Hintergrund das LabourNet-Dossier: Gemeinsame Interessen: Koalition will »Tarifeinheit«
  • „Kein Grund zur Bescheidenheit“. IGM ruft zur Diskussion über Forderungen zur Tarifrunde 2015 auf
    Am 7. November tagt die Große Tarifkommission. Viele MetallerInnen haben in den letzten Jahren Einiges von ihrem Vertrauen in das bisher übliche Tarif-Ritual verloren. In das Ritual, wo der Diskussionsaufruf gleich verbunden war mit dem bereits ausgerechneten sogenannten „verteilungsneutralen Spielraum“. Und mit der Warnung, nicht zu viel zu fordern, „schließlich muss tatsächlich durchgesetzt werden können, was gefordert wird!“ In das Ritual, wo die höheren betrieblichen Forderungen (von der Tarifkommission) stets auf das (vom Vorstand) vorgegebene Maß reduziert wurden und dann gleich der Hinweis folgte, man müsse sich aber darüber im Klaren sein, dass noch nie eine Forderung zu 100 % umgesetzt worden sei. Und schließlich (in der letzten Tarifrunde) der noch niedrigere „Nacht und Nebel-Abschluss“ an der Basis vorbei…“ Netzwerkinfo der Gewerkschaftslinken Extra: Tarifrunde Metall 2015 vom Oktober 2014 
  • Netzwerk-Info Gewerkschaftslinke extra zum Mindestlohn: Statt 8,50 für Wenige – 12 Euro für Alle – sofort!
    Gewerkschaftslinke zum Mindestlohn: Statt 8,50 für Wenige - 12 Euro für Alle - sofort!Die Mindestlohnregelung der Großen Koalition (GroKo), die Anfang April im Bundeskabinett beschlossen wurde, ist eine Mogelpackung ersten Ranges. Die 8,50 € sind ein Armutslohn, der nichts an der Armut trotz Arbeit und nichts an der Armut im Rentenalter ändern wird. Er kann nur sehr begrenzt die schlimmsten Auswirkungen der Agendapolitik und die rasante Ausdehnung des Niedriglohnsektors zurückdrängen. Und die zahlreichen Ausnahmen zerfetzen auch noch das letzte bisschen Schutz, das er gegen Hungerlöhne geboten hätte. Ein Mindestlohn müsste die Schwächsten schützen. Doch dieses Gesetz schließt die Schwächsten aus!...“ NWI extra zum Mindestlohn vom April 2014 . Aus dem Text: „… Was ist wirklich notwendig? Generell muss in der Frage der Höhe eines Mindestlohnes von dem ausgegangen werden, was zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auf dem „üblichen durchschnittlichen“ Niveau benötigt wird. Heute, gut 10 Jahre nach der Demonstration am 1 Nov. 2003 in Berlin, wären das mindestens 12 €, besser 12,50 €. (…) Deshalb: 12 EURO für Alle – sofort! Jährliche Anpassung entsprechend der erkämpften durchschnittlichen Tariferhöhungen!  Eine gesellschaftliche Auseinandersetzung, ein gewerkschaftlicher Kampf für diese Ziele, wäre ein wirklich sinnvoller und den Bedürfnissen entsprechender Beitrag, um das gesellschaftliche Kräfteverhältniszugunsten der ArbeiterInnenbewegung zu verändern.“
  • Tarifbindung ausweiten statt aufweichen!
    Lieber Kollege Wetzel, in einem Bericht in der FAZ vom 26.8. steht, dass im Zuge der Auseinandersetzung über umstrittene Werkverträge in deutschen Unternehmen Vertreter der Industrie und der Gewerkschaft IG Metall offen über die Einführung niedrigerer Tariflöhne für industrielle Dienstleistungstätigkeiten diskutieren. Es heißt dort, du hättest zugesichert, „dass deine Gewerkschaft bereit sei, mit den Arbeitgebern über die Einstiegslöhne des Metall-Tarifs zu reden.“ (…)  Wir spüren in unseren Betrieben, dass von den Managern die noch niedrigeren Löhne im Ausland als Druckmittel genutzt werden. Wir denken, dass es kein Weg für die IG Metall sein kann, dem mit Lohnsenkungen in Deutschland zu begegnen. Nötig ist es, aktive Solidarität mit den betroffenen Gewerkschaften in den anderen Ländern, vor allem in Südeuropa, zu üben und zweitens die Unterstützung für Merkels Europa-Politik zu beenden, die die Rettungspakete für diese Länder als Hebel für die Senkung der Löhne nützt und die Zerstörung der gewerkschaftlichen Rechte erzwingt. Die bevorstehende neue Welle der Krise kann nur durch Solidarität bekämpft werden. Sicherung von Arbeitsplätzen auf Kosten bestimmter Beschäftigtengruppen hilft ebenso wenig weiter, wie ein Konkurrenzkampf gegen die Beschäftigten anderer Länder!Offener Brief an den 2. Vorsitzenden der IG Metall Detlef Wetzel mit Erstunterzeichner/innen . Es ist eine Unterschriftensammlung des Zukunftsforums Stuttgarter Gewerkschaften / Gewerkschaftslinke, die Sammlung läuft bis zum bis 20.11.2013. Kontakt und Verantw.: Gertrud Moll, Baumreute 56A, 70199 Stuttgart, metallertreff@yahoo.de
  • Tarifrunde Einzelhandel: Es geht um mehr als um Prozente
    Im Einzelhandel arbeiten heute mehr als 3,3 Mio. Menschen, ein wachsender Prozentsatz in Teilzeit (siehe Grafik). Heute ist in dieser Branche jeder dritte Arbeitsplatz prekär und das  Einkommensniveau ist mehr als bescheiden: Nach fünf Jahren Berufspraxis bekommt eine Einzelhandelsfachkraft im Monatsschnitt gerade mal 2248 Euro, brutto! Das sind 13,79 € in der Stunde…“ Netzwerkinfo extra der Gewerkschaftslinken zur Tarifrunde im Einzelhandel vom Mai 2013 
  • Opel Bochum und Behr Neustadt: Schluss mit dem Ausverkauf der Belegschaften und Missachtung der gewerkschaftlichen Demokratie durch die IG Metall-Führung!
    Die Krise erfasst die Autoindustrie erneut mit aller Heftigkeit. Im ersten Quartal sind die Zulassungen in Deutschland um 13% niedriger als im letzten Jahr, in Europa liegen sie um 9,7% tiefer. Auch die Profite fallen und so starten die Autokonzerne eine neue Angriffswelle auf die Arbeiter und Angestellten. Daimler will Milliarden einsparen, Bosch restrukturiert und auch General Motors greift an. Die IG Metall wäre gefordert, den Widerstand in der ganzen Branche zur Verteidigung der Arbeitsplätze zu organisieren, in Deutschland, aber auch in Europa gemeinsam mit den jeweiligen Gewerkschaften…“ Netzwerk-Info Gewerkschaftslinke extra zu Opel Bochum und Behr Neustadt vom Mai 2013 
  • Leiharbeit– das Ende ist nah! – Aktualisierung
    Anfang Januar veröffentlichte die Gewerkschaftslinke ein Netzwerk-Info-Extra zu Leiharbeits-Tarifverträgen. Die fortgeschrittene Diskussion zeigt, dass einige der dortigen Aussagen aktualisiert werden müssen…“ Netzwerk-Info extra vom Februar 2013
  • Tarifrunde 2013: Lohndumping beenden
    Die Rahmenbedingungen der Tarifpolitik der letzten Jahre waren durch die Krise stark beeinflusst. Die klassische Entgeltpolitik der Gewerkschaften auf der Basis eines verteilungsneutralen Spielraums kann so nicht weitergeführt werden. Eine Neuorientierung ist notwendig. In Vorbereitung der Tarifrunde 2013 sollten wir sowohl einen Rückblick auf die Entwicklungen der letzten Jahre werfen, die aktuellen Bedingungen analysieren und Ziele für eine Neuorientierung in den diesjährigen Tarifauseinandersetzungen debattieren. Dieses Netzwerkinfo extra soll dafür eine Basis bieten. (…) Unsere Empfehlung: eine Forderung in Höhe von mindestens 8 % und einem Mindestbetrag von 250 €…“ Netzwerk-Info Gewerkschaftslinke Extra zur Tarifrunde 2013 vom Januar 2013  und die Foliensätze zur Tarifrunde als PowerPoint-Datei und auch als pdf-Datei verfügbar.
    Alle Positionen der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken zur Tarifrunde 2013 sind unter https://www.labournet.de/category/politik/gw/tarifpolitik/tarifrunde/  gespiegelt.  Und wir erneuern die Bitte, Eure Beschlüssevon Funktionärs- oder Vertrauensleuteversammlungen ans Labournet zu schicken.
  • Verbot von Leiharbeit und Werkvertragsbetrug!
    Überall werden LeiharbeiterInnen mit oft schändlich niedrigen Löhnen eingesetzt und müssen Schwerstarbeit leisten. Sie werden nicht, wie oft behauptet, für sog. „Spitzenzeiten“ eingesetzt,  sondern von vornherein eingeplant! Die Agentur für Arbeit zwingt Arbeitslose zu Zehntausenden in diese Arbeitsverhältnisse und bietet oft gar keine anderen Jobs mehr an! Auch junge Kolleginnen und Kollegen, die gerade ihre Ausbildung beendet haben, landen in der Regel bei Leiharbeitsfirmen. In allen Branchen gibt es verkappte Leiharbeit und andere getarnte prekäre Arbeitsverhältnisse unter dem betrügerischen Titel „Werkvertrag“! Kolleginnen und Kollegen, die bei diesen  Werkvertragsfirmen festangestellt sind, verdienen bis zu 50% weniger als die festangestellten der Hauptfirma. Bei Werkvertragsfirmen arbeiten in der Regel wiederum LeiharbeiterInnen, die weniger verdienen als ihre festangestellte Kolleginnen und Kollegen! Das alles vernichtet reguläre Arbeitsplätze, erzeugt Druck auf die Verlängerung der Arbeitszeit, drückt Löhne herab und nötigt alle Beschäftigten zu immer zügelloserer Flexibilität. Belegschaften werden gespalten (die IG Metall spricht von „vier Klassen in einem Betrieb“) und all die Mitarbeiter/innen in prekären Arbeitsverhältnissen werden entrechtet. Deshalb fordern wir durch unsere Unterschrift die Verwirklichung der unten stehenden Forderungen. Von unseren Gewerkschaften erwarten wir, dass sie sich dafür einsetzen und den gemeinsamen Kampf der Stammbelegschaften und Leiharbeiter/innen für mehr Druck auf Regierungen und Unternehmen organisieren…“ Unterschriftensammlung vom Arbeitsausschuss der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken . Aus dem Text: „… Die Unterschriften werden wir mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen zu bestimmten Anlässen an den DGB, die im Bundestag vertretenen Parteien, den Bundestagspräsidenten u. das Arbeitsministerium übergeben. Wir möchten mit dieser Unterschriftenkampagne auch eine Diskussion unter den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, in den gewerkschaftlichen Gremien wie VKL, BR, JAV, OV usw. anstoßen. Denn nur mit Unterschriftenkampagnen oder Appellen werden unsere Forderungen nicht erfüllt: Dafür müssen wir auf allen Ebenen kämpfen.“
    Ausgefüllte Listen bitte zurückschicken an: Manfred Jansen, Reinsburgstr. 116 c, 70197 Stuttgart
  • Offener Brief an den Vorsitzenden der IG Metall
    Offener Brief der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken (IVG) vom 8. November 2012 . Aus dem Text: „… Zuletzt müssen wir uns fragen, wie ernst deine Solidaritätserklärung an die Spanischen Gewerkschaften war, die du drei Tage vor deinem Interview abgegeben hast. Wir begrüßen, dass der Europäische Gewerkschaftsbund für den 14. November zu europaweiten Protesten aufruft, dass für mehrere Länder Generalstreiks angekündigt sind. Der Aufruf ist auf der Seite der IG Metall auch nach 3 Wochen noch nicht veröffentlicht. Jetzt hast du noch im Schwäbischen Tagblatt die Streiks, die an diesem Tag in Griechenland, Spanien, Portugal und Italien stattfinden sollen, als „Unfug“ bezeichnet. Wir halten dein Verhalten nicht nur für unsolidarisch, sondern auch für ein schwieriges Hindernis für die Entwicklung von Gegenwehr in Deutschland angesichts der deutlich nahenden Krise. Wie sollen wir uns hier gegen Betriebsschließungen und Entlassungen verteidigen? Wieder eine längere Kurzarbeit zu fordern, kann da nicht reichen! Wir fordern von der IG Metall Mobilisierung statt Empfehlungen für Lohnverzicht! Diejenigen, die die Krise verursacht haben sollen zahlen – und es sind nicht die Löhne, die zu hoch sind! Diejenigen, die von den Rettungspaketen profitiert haben, die Banken, die Fonds und die Großunternehmen müssen zur Kasse gebeten werden!Wir fordern Aktionen am 14.November gemeinsam mit den Gewerkschaften Europas!
    Zum Hintergrund siehe

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=11204
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