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„Wir werden ausgebeutet“
„In Zeiten des aufblähenden Niedriglohnsektors haben es die niedrigqualifizierten abhängig Beschäftigten besonders schwer. Wenn Menschen nicht mehr von ihrer Arbeit leben können, spricht man von prekären Verhältnissen. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Beschäftigten in der Gebäudereinigungsbranche zu den sogenannten „Niedriglöhnern“ gehören. Noch konkreter gesagt, könnte man behaupten, dass diese zu dem unteren Drittel dieser Einkommensgruppe gehören. Die Gruppe von Arbeiterinnen, die sich an die Zeitung „Yeni Hayat – Neues Leben“ gewandt haben, sind leibhaftige Beispiele für die Tatsache „Arm trotz Arbeit“. (…) Die Arbeiterinnern stammen aus Bulgarien und arbeiten als Reinigungskräfte im St. Anna Krankenhaus. Unter anderem reinigen sie die OP-Räume. Sie gehören aber nicht zur Stammbelegschaft des Krankenhauses, sondern zu einer externen Reinigungsfirma, die die Reinigung des Krankenhauses in Auftrag genommen hat. Hierbei handelt es sich um die Firma MCS Mata Service GmbH mit dem Hauptsitz in Berlin…“ Artikel von Stefan Bieger vom 2. März 2016 bei der Zeitung Yeni Hayat/Neues Leben
- Weiter im Text: „… Es wird schnell deutlich, dass die Frauen die Niedriglohn-Politik in voller Härte zu spüren bekommen haben. Insbesondere in der Reinigungsbranche geht es nicht nur darum, dass die meisten abhängig Beschäftigten von dem aktuellen Mindestlohn nicht nur nicht leben können, sondern der überwiegende Teil auch nur einen Teilzeit- und befristeten Vertrag bekommt, so dass die Arbeiterinnen oftmals gezwungen sind, noch weitere Niedriglohnjobs anzunehmen. Das ist aber nicht das einzige Problem. Oftmals müssen die Beschäftigten hinter ihrem Geld hinterherlaufen, weil die gearbeiteten Stunden nicht richtig aufgezeichnet oder von den Vorgesetzten unterschlagen werden. (…) Die Frauen sind keinesfalls Einzelfälle. Oftmals müssen Reinigerinnen und Reiniger ihrem Geld hinterher laufen. Dabei geht es oft um die Mehrarbeit, die sie machen müssen. Ganz typisch für diese Branche ist, dass die Beschäftigten einen Arbeitsvertrag mit einer täglichen Arbeitszeit von max. 3-4 Std. bekommen, aber dennoch 5-8 Stunden täglich arbeiten. Krankheitstage werden oft bei Minijobbern nicht gezahlt. Ein anderes großes Problem der Beschäftigten, ist die sogenannte Arbeitsverdichtung…“