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Manifest verabschiedet: Zahlreiche brasilianische Organisationen beschließen eine Kampagne gegen die Verurusacher der Dammkatastrophe von Mariana
Mit dem ersten Etappenziel, im März 2016 ein Tribunal in Belo Horizonte, der Hauptstadt des Bundestaates Minas Gerais durchzuführen, ist ein landesweites Seminar Mitte Dezember in Mariana zu Ende gegangen, an dem sich über 30 sehr verschiedene Organisationen beteiligt haben. In ihrem gemeinsamen Manifest, das die politische Grundlage der kommenden Kampagne darstellt, wird sowohl die Verantwortung des Unternehmens für den Dammbruch hervorgehoben inklusive der 19 Todesopfer und der zerstörten Regionen, als auch massiv der parallel laufende politische Prozess eines neuen Kodexes für den Bergbau kritisiert, der jetzt bereits von der massiven Lobbyarbeit der Unternehmen geprägt sei. Die Passivität der Landesregierung wird dementsprechend ebenso kritisiert wie die Organisationen, die realpolitisch Landes- und Bundesregierung nahe stehen – die beide von der PT gestellt werden – aufgerufen werden, sich an dieser Kampagne zu beteiligen. Der Bericht „Seminário aprova campanha de denúncia do crime cometido pela Samarco/Vale/BHP em Mariana (MG); confira o manifesto“ vom 18. Dezember 2015 (hier dokumentiert bei der CSP Conlutas) informiert auch über die Organisationen, die das Manifest unterzeichnet haben und sich – bisher – an der Kampagne beteiligen werden. Siehe dazu auch zwei weitere Hintergrundbeiträge und unsere ausführliche bisherige Berichterstattung
- „Lama da Samarco tornou solo improdutivo em Mariana, diz Embrapa“ – Bericht am 18. Dezember 2015 bei der Rede Brasil Atual über eine gerade veröffentlichte Studie der Empresa Brasileira de Pesquisa Agropecuária (Embrapa), nach der der Großteil der Böden, die über Hunderte von Kilometern hinweg von dem kontaminierten Rio Doce überspült worden waren, in absehbarer Zukunft nicht mehr für eine landwirtschaftliche Nutzung in Frage kommen werden – unabhängig davon, ob es sich um toxisches Material handelt oder nicht
- „Os bastidores da lama política em Minas Gerais“ bereits am 18. November 2015 beim Correio da Cidadania – ein ausführlicher Beitrag über Beziehungen im Bundesland MG, die Bau und Funktionieren des gebrochenen Damms ermöglichten, keineswegs nur direkte Korruption, sondern eben Beziehungen, auch familiäre
- Siehe dazu auch „Gewerkschaftsprotest gegen Untätigkeit wegen des Dammbruchs in Mariana – Brasiliens bisher größter Umweltkatastrophe“ am 11. Dezember 2015 im LabourNet Germany und zahlreiche weitere aktuelle und Hintergrundberichte seit dem 05. November 2015