»Solidarische Lebensleistungsrente«: Rentenniveausenkung konterkariert Armutsvermeidung
Anmerkungen von BW/Um – Mem (der Redaktion bekannt) zur Sendung „Unter den Linden“ von Phoenix am 16.12.2013 mit dem Titel „Schwarz- roter Gabentisch – riskieren wir unseren Wohlstand?“ und weiteren Äußerungen
Die Sendung „Unter den Linden“ von Phoenix, ausgestrahlt am 16.12.2013 um 22.15 Uhr – 0.00 Uhr, war übertitelt mit „Schwarz- roter Gabentisch – riskieren wir unseren Wohlstand?“. Diskutanten waren die neu inthronisierten Vorsitzenden des BDA (I. Kramer) und der IG Metall (D. Wetzel). Siehe das Video der Sendung bei Phoenix
Den von mir angesprochenen Diskussionsbeitrag (zur Thematik der „solidarischen Lebensleistungsrente“) von Herrn Wetzel finden Sie im Video der Sendung in etwa ab Sendeminute 42.
Wie ich Ihnen bereits im Telefonat übermittelt hatte, ist es verblüffend und gleichermaßen aber auch bedauerlich, welch „unscharfes“ bzw. auch verbogenes Abbild der Realität geliefert wird. Erklären kann man sich zumindest die öffentliche Positionierung des hochrangigen Arbeitnehmerverbands- Vertreters in Teilen überhaupt nicht!
Es wäre meiner Ansicht nach dringendst (!) notwendig, auf Gewerkschaftsseite vom seit Jahren gefahrenen „Kuschelkurs“ (vollkommen unzureichende Widerstände bei Agenda 2010- Gesetzeswerk wie auch bei Verabschiedung des Fiskalpakts) Abstand zu nehmen und mehr eigenes Profil glaubwürdig und zielführend einzubringen! Sprich: Sich den gesellschaftlich und politisch vorhandenen Phänomenen von Getriebensein bzw. auch Fremdbestimmtheit den Kampf anzusagen.
Zudem: Auch vermeintlich unwichtige Aussagen (mitunter etwas versteckt) sind es meiner Ansicht nach wert, sich näher damit zu befassen. Man wird mit diesen leider fast täglich konfrontiert, sei es im Fernsehen / Radio oder auch im Zeitungsbereich.
Nur einige Beispiele:
A. Zitat Horst Seehofer im Zusammenhang mit der Thematik „Rente mit 63“: „… die abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren richte sich an Menschen, die „ihr Leben lang geschuftet haben… “
B. Zitat Jürgen Wechsler aus IGM Tarifnachrichten Nr. 3/Jan. 2012: “ … in den meisten Betrieben wird bis zum Umfallen gearbeitet… “
C. Zitate aus TV- Sendung Hart aber fair vom 02.12.2013 (Audio-Datei der Sendung „Das Große-Koalitions-Zittern – ob’s den Genossen gefällt?“):
- Ab Sendungsminute 49 / Oppermann: an „Rente ab 67“ führt kein Weg vorbei und zwar aus demografischen Gründen; Wertschätzung für Personen, die 45 Jahre lang gearbeitet und zur Stabilisierung des Sozialsystems beigetragen haben; wenn die Menschen „körperlich kaputt“ sind, haben diese strafende Rentenabschläge nicht verdient; Menschen, die immer diszipliniert waren und gearbeitet haben, muss ein fairer Ausstieg aus dem Erwerbsleben zu fairen Konditionen ermöglicht werden und dies als Basis für die Leistungsbereitschaft aller Erwerbstätigen in diesem Land.
- Ab Sendungsminute 54 / von der Leyen: wer 45 Jahre lang gearbeitet hat, begann bereits mit dem 18. Lebensjahr zu „malochen“, nicht Ausbildung oder Studium…
Kommentar: Insbesondere das in Teilen gewählte Vokabular in den Beispielen A – C ist nachdenkenswert bzw. beurteilungswürdig! In den ausgewählten Zitaten (A – C) wird doch billigend zugestanden, dass Leistungsentgrenzung und Krankheitsauslösung gewissermaßen zum Wesen des Arbeitsbegriffes „dazugehören“.