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Auf den eintägigen Proteststreik der Basisgewerkschaft der portugiesischen Docker reagieren die Hafengesellschaften mit der Aufkündigung der letzten Tarifvereinbarung: Überstunden-Boykott angekündigt

Dockerstreik der SEAL am 10.7.2017 auf MadeiraDer eintägige Proteststreik für Gewerkschaftsfreiheit, den die Gewerkschaft SEAL wegen der Verfolgung ihrer Organisationen vor allem in zwei Häfen ausgerufen hatte, wurde massiv befolgt – sowohl nach Auskunft der Gewerkschaft selbst, als auch entsprechend dem Wehklagen der Hafengesellschaften und der Berichterstattung in bürgerlichen Medien. Die einzige Stimme, die dies anzweifelte, war die Föderation der Dockergewerkschaften in der UGT, die in eben diesen beiden Häfen noch vorhanden ist, und dort nicht nur alles in Ordnung findet, sondern auch behauptete, es sei außer in Lissabon gar nicht gestreikt worden. Ihre in der Tat prekäre Situation ist auf eben diese zurück zu führen: Die SEAL ist die wichtigste Gewerkschaft der Häfen geworden, eben weil sie den prinzipiellen Kampf gegen Zeit- und Leiharbeit auf ihre Fahnen geschrieben hat, während die Föderation diese mitgestalten wollte und will. Die Reaktion der Hafengesellschaften jedenfalls war nicht so, als ob gar nichts stattgefunden hätte. Ihr Unternehmerverband kündigte ein erst im Juni abgeschlossenes Tarifabkommen mit der SEAL wieder auf – woraufhin diese, den Gesetzen entsprechend, ab 13. August einen vierwöchigen Überstundenboykott beschloss.  Siehe zur Auseinandersetzung in den portugiesischen Häfen vier aktuelle Beiträge – und den Hinweis auf unseren damaligen Beitrag zur Gründung der SEAL:

  • „Estivadores param em vários portos nacionais“ am 27. Juli 2018 bei RTP Antena 1 externer Link war die Meldung über den Dockerstreik, der vor allem in den Häfen von Lissabon, Setúbal und Figueira da Foz die Arbeit zum völligen Stillstand brachte – jene Häfen, die „Hochburgen“ der SEAL sind, mit jeweiligen Organisationsgraden zwischen 70 und nahe der 100%. Der Proteststreik galt den Einschränkungen der Gewerkschaftsfreiheit in zwei Häfen – und wurde, wie erwähnt, von den Hafengesellschaften mit der Aufkündigung des im Juni 2018 unterzeichneten Tarifabkommens beantwortet.
  • „Toda a Solidariedade com a Greve de Estivadores!“ am 27. Juli 2018 bei der MAS externer Link ist ein Solidaritäts-Aufruf zum Dockerstreik, der hier als eines von vielen möglichen Beispielen steht, für die Haltung linker Gruppierungen verschiedener Strömungen, die diesen Streik unterstützten, wie es auch der Gewerkschaftsbund CGTP-Intersindical tat – im Gegensatz natürlich zur UGT – obwohl die SEAL keiner Föderation angehört.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=135346
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