Internationaler Frauentag am 8. März: Global Women Strike 2018

Dossier

Internationaler Frauentag am 8. März: Global Women Strike 2018DGB: Internationaler Frauentag am 8. März 2018 - 100 Jahre Frauenwahlrecht100 Jahre Frauenwahlrecht. Die Frauen im DGB feiern zum Internationalen Frauentag das Frauenwahlrecht, das 1918 dank der proletarischen Frauenbewegung eingeführt wurde. Hundert Jahre später gibt es noch viel zu tun. (…) 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist das deutsche Parlament so männlich wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Nur ein Drittel der Abgeordneten sind Frauen. Und Rechtspopulisten, mit ihrem rückständigen Frauenbild und ihren Familienvorstellungen von gestern, wollen Frauen wieder in enge Schranken weisen. Zugleich werden frauendominierte Berufe immer noch schlechter bezahlt, stehen Frauen vor ungelösten Arbeitszeitproblemen, haben geringere Karrierechancen und zum Schluss eine kleinere Rente als Männer. Darum verteidigen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften, was unsere Vorkämpferinnen erreicht haben und treiben voran, wofür sie den Grundstein legten: Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in wirtschaftlicher Unabhängigkeit auch für Frauen! …“ Aus dem Aufruf der DGB-Frauen zum Internationalen Frauentag am 8. März 2018 externer Link, siehe auch die Themenseite beim DGB externer Link. International soll nicht nur gefeiert, sondern auch gekämpft und gestreikt werden: Vielleicht noch deutlicher als im Vorjahr ist 2018 die Auseinandersetzungslinie in der Vorbereitung des 8. März die zwischen „Feierlichkeiten“ und „Saalversammlungen“ gegen den „globalen Streiktag“ – eine Auseinandersetzung, die mit dem neuen Aufruf aus den USA verstärkt wird und in einigen Ländern zu breiteren gesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Debatten geführt hat. Der Aufruf wurde in insgesamt über 70 Ländern aller Erdteile verbreitet… Siehe einen internationalen (unvollständigen) Überblick im ständig aktualisierten Dossier – jetzt mit ca 40 Berichten aus zahlreichen Ländern von Südkorea über Spanien bis Argentinien:

 Frauentag 8. März: Global Women Strike 2018 – ca40 Berichte aus zahlreichen Ländern
von Südkorea über Spanien bis Argentinien

Demonstration am Internationalenr Frauentag 8. März 2018 in AfrinDemonstration am Internationalenr Frauentag 8. März 2018 in Madrid35 Berichte aus zahlreichen Ländern von Südkorea über Spanien bis Argentinien bisher: Auch aus den Ländern mit Verbot, wie dem Iran, mit Repression, wie in der Türkei, oder mit Krieg, wie in Nordsyrien – alles hat die Durchführung der Aktivitäten nicht verhindern können. Und der große Streiktag in Spanien wurde ebenfalls nicht verhindert, obwohl auch hier die Polizei an mehreren Orten demonstrierende Frauen überfiel. (In einigen Ländern Amerikas ist erst Morgengrauen, wir werden nachliefern). Siehe einen internationalen (unvollständigen) Überblick im ständig aktualisierten Dossier – jetzt mit Aktionsberichten vom 8. März:

  • USA
    Aus den USA – woher auch Idee und Aufruf für den ersten Streiktagt 8. März im Jahr 2017 kamen – kommt der inoffizielle globale Aufruf zum Streiktag 8. März 2018. „We need a feminism for the 99%. That’s why women will strike this year“ hier am 27. Januar 2018 dokumentiert beim Guardian externer Link, ist ein Aufruf, der die Ereignisse des Zeitraums seit dem 8. März 2017 berücksichtigt – in erster Linie der #metoo Enthüllungen, die ein ganzes System deutlich gemacht hätten, das hinter einzelnen Tätern stehe und deren Vorgehen erst ermögliche. Vor diesem Hintergrund sei es klar, dass es besser gestellte Frauen gewesen seien, die als erste auf die sexualisierte Männergewalt hingewiesen hätten – für die Frau, die Toiletten putze oder als Erntehelferin in Kalifornien arbeiten müsse, die weder Rechte noch Sozialversicherung habe, sei der Job, trotz brutalen Vorarbeitern und gewalttätigen sexuellen Übergriffen der Bosse, das einzige, was sie haben, um zu überleben. Deswegen sei der „Feminismus der 99‘%“ die wichtige Losung des Jahres. Deswegen werde mit dem Streiktag 8. März die Ausweitung der Rechte für alle gefordert, denn dies schaffe erst die Bedingungen für ein Leben mit mehr Sicherheit – gewerkschaftliche Rechte, Rechte für MigrantInnen, für Frauen aller Hautfarben und für Menschen jeglicher sexuellen Orientierung. Dieser Streik richte sich auch gegen Kriegstrommeln, gegen Polizeibrutalität und Menschenjagd und gegen „weiße Überlegenheit“.  Nicht zuletzt zahlreiche Gruppierungen aus der gewerkschaftlichen Mindestlohn-Bewegung haben diesen Aufruf übernommen. Siehe #WeStrike, #InternationalWomensDay und #IWD2018

  • Spanien
    Spanien ist das Land, in dem es die meisten und größten Debatten um diesen 8. März und um den Aufruf zum globalen Streiktag gibt: Der Druck, den Alternativgewerkschaften mit ihren Streikbeschlüssen und –aufrufen hier entwickelt haben, war so groß, dass auch die beiden größeren Gewerkschaftsverbände CCOO und UGT ihre Saalfeiern verlassen mussten und zu einem zweiständigen Proteststreik aufrufen.
    „Vom Teufel Besessene“ streiken am Internationalen Frauentag in Spanien“ von Ralf Streck am 08. März 2018  bei telepolis externer Link, worin es – nach Ausführungen über die heutige Haltung der Kirche Francos – unter anderem heißt: „Die Wirkungen des Streiks waren überall deutlich zu spüren. Schon im Frühprogramm fielen Radio-und Fernsehsendungen genauso aus wie hunderte Züge. Zum Teil mussten Moderatorinnen von männlichen Kollegen ersetzt werden. Mara Torres, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen streiken wollte, war von der RTVE-Leitung, wie viele andere Frauen, zum „Notdienst“ verdonnert worden. Sie nutzte ihre Nachrichtensendung in der Nacht aber, um über den Streik zu berichten. Dieser Frauentag sei anders als alle zuvor, „da der bisherige Schwung aufgenommen wurde und es eine globale Mobilisierung ist“, sagte sie. Schon in der Nacht gab es erste lautstarke Demonstrationen im ganzen Land und am frühen Morgen sorgten in vielen Städten „Fahrrad-Streikposten“ zum Teil für Verkehrschaos. In Katalonien war wie erwartet der Streik besonders stark, weil dort auch gegen die spanische Zwangsverwaltung und Repression und für Demokratie gestreikt und protestiert wurde. Hier wurden Einfallstraßen zu Städten und Schienen in Bahnhöfen blockiert. Zum Teil wurden Blockaden gewaltsam von der Polizei aufgelöst. Am Mittag schloss sich in Barcelona auch die Bürgermeisterin den Streikenden und protestierenden Frauen und Männern auf dem Platz Sant Jaume an. „Es ist ein historischer Tag für uns Frauen“, erklärte Ada Colau, die an die vielen ermordeten Frauen erinnerte und von einer „strukturellen Gewalt“ und „Ungleichbehandlung“ sprach. Sie bezog sich auch auf eine gerade veröffentlichte Studie. Mit Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat wurde darauf verwiesen, dass in Europa Frauen durchschnittlich 16% weniger als Männer verdienen. Während Spanien mit Frankreich und Dänemark sogar leicht unter dem Durchschnitt liege, seien die Lohnunterschiede in Deutschland und Großbritannien mit 21% besonders groß“.

    • „Organisierte Wut“ von Carmela Negrete am 09. März 2018 in der jungen welt externer Link berichtet unter anderem: „Der Internationale Frauenkampftag wurde in diesem Jahr in Spanien in Form eines Streiks begangen. Ziel war es, das Land lahmzulegen, um gegen jegliche Diskriminierung von Frauen zu protestieren. Rund 300 Frauenorganisationen riefen zu einem Arbeits-, Uni-, Konsum- und Pflegestreik auf. Insgesamt fanden in mehr als 200 Städten Hunderte Aktionen, etwa Protestzüge, statt, wie die Onlinezeitung El Salto berichtete. Die regierende, postfranquistische Volkspartei lehnte den Ausstand ebenso ab wie die neoliberalen Ciudadanos.  Überraschend groß war die Beteiligung von Journalistinnen. Reporterinnen der Zeitung El País und von anderen Blättern blieben wie auch Moderatorinnen der Arbeit fern – darunter konservative Frauen. Außerdem fielen am Donnerstag viele Züge aus, der öffentliche Nahverkehr in Madrid und Barcelona war unregelmäßig“.
    • „3 o 4 mujeres en las calles de Madrid“ am 08. März 2018 beim Twitter-Kanal von  Pablo MM externer Link ist eine Fotosammlung von den Demonstrationen in 21 Städten Spaniens (die, wie der Titel besagt, mit dem Bild von „drei oder vier“ Frauen aus Madrid beginnt), die in mehreren die größten Demonstrationen der jeweiligen Stadtgeschichte waren – und, ebenfalls an verschiedenen Orten, Bekanntschaft mit der uniformierten Demokratie machen mussten, vor allem aus Murcia wurden große Auseinandersetzungen mit der Polizei berichtet.
    • „8-M: Sigue la huelga y la lucha en la calle“ am 08. März 2018 bei kaosenlared externer Link war ein chronologischer Bericht über die Aktionen im ganzen Land, die neben Streiks und Demonstrationen auch eine ganze Reihe Besetzungen und Blockaden umfassten – inklusive Links zu anderen alternativen Medien, die ebenfalls eine ausführliche Berichterstattung leisteten. (Darunter auch Beiträge, die genüsslich nachverfolgen, wie sich die Statements der rechten Regierungspartei im Verlauf des Tages änderten: Von „Ablehnung“ zu „Verständnis“,  eine Art Arbeitsbeschaffungsprogramm für Kabarettisten und Karikaturisten…)
    • „8 de Marzo histórico: Una marea feminista inunda las principales ciudades del estado contra la opresión patriarcal“ am 08. März 2018 bei kaosenlared externer Link ist ein erster Bilanzversuch dieses Frauentages: Eines historischen nach Ansicht der Redaktion. Was sowohl mit dem Streik, als auch den Demonstrationen, die alleine in Madrid und Barcelona zusammen über eine Million Menschen auf die Straße brachten, begründet wird – also auch mit den Debatten, die dieser Tag bereits hervorgerufen hat, und auch mit Verweis auf das intensive weltweite Echo, das der Streiktag in Spanien verzeichnet.
    • „Frauen wollen am 8. März Spanien lahmlegen“ von Ralf Streck am 06. März 2018 bei telepolis externer Link fasst die Besonderheit in Spanien so zusammen:  „Seit einem Jahr wird der Frauenstreiktag vorbereitet, der massive Druck zwang letztlich auch die großen Gewerkschaften dazu, sich zaghaft anzuschließen. Schon am Sonntag haben sich zahllose Frauen für den Frauenstreiktag am Donnerstag warmgelaufen. In diversen Städten wie im galizischen Vigo gingen schon tausende Frauen auf die Straße, während sich im baskischen Donostia (San Sebastian) mehr als 5200 Frauen am Frauen-Run „Lilaton“ beteiligt haben, um für Gleichstellung, Frauenrechte und gegen Machismus und Männergewalt zu rennen. Bei symbolischen Aktionen wollen es die Frauen im spanischen Staat an diesem „Internationalen Frauentag“ am 8. März nicht mehr belassen, denn es soll ein massiver „Frauenstreiktag“ werden. Deshalb will in der spanischen Hauptstadt Madrid Ángeles streiken, Edurne in Donostia, Roser in Barcelona, María in Sevilla und Inmaculada in Toledo. Für alle ist das ein Novum, denn erstmals soll diesmal nicht nur demonstriert werden, sondern die Kraft der Frauen deutlich gezeigt werden. „Ohne uns steht die Welt still“, erklären sie in ihrem Aufruf. Angeknüpft werden soll an den großen Frauenstreik 1975 in Island, der die Insel weitgehend lahmgelegt und sie zu einem Vorreiter für Gleichberechtigung gemacht hat. Alle fünf Frauen unterschiedlichen Alters, Herkunft und sozialer Stellung haben das Ziel, auch den spanischen Staat lahmzulegen. Wir haben vielfältige Identitäten, wir sind unterschiedlich“, heißt es im Manifest 8M weiter. „Gemeinsam sind wir mehr“, wird erklärt und allgemein „eine Gesellschaft ohne Unterdrückung, Ausbeutung und machistische Gewalt“ gefordert. Aufgerufen wird zur „Rebellion und Kampf gegen die Allianz aus Kapitalismus und Patriarchat, die uns zahm, untergeordnet und schweigsam haben will““.
    • „Sí, hay huelga general el 8 de marzo y es legal“ am 28. Februar 2018 bei el Salto Diario externer Link war ein Beitrag über die gemeinsamen Aktivitäten alternativer Gewerkschaften in Spanien – zur Beantwortung der Fragen offensichtlich sehr vieler Kolleginnen ob es denn nun wirklich einen Streik gebe und ob dieser auch legal sei, was beides offensichtlich in vielen Unternehmen extrem „verzerrt dargestellt“ werde: Es gibt den Streik und er ist legal ist die gemeinsam  auch an verschiedenen Hotlines gegebene Auskunft an die fragenden Kolleginnen.
    • „El Bloque Combativo presenta los motivos para ir a la Huelga General Feminista el próximo 8 de marzo“ am 03. März 2018 bei kaosenlared externer Link ist ein Beitrag über die gemeinsame Pressekonferenz von CGT, CNT, Solidaridad Obrera, AST, Co.Bas, SAS, SUSH und Baladre, auf der nochmals der Streikbeschluss politisch begründet wurde und unterstrichen, dass es sich um einen landesweiten Streik handelt, zu dem keineswegs nur Frauen aufgerufen seien…
    • „Las periodistas paramos“ am 02. März 2018 bei kaosenlared externer Link ist ein Beitrag über eine Initiative von Frauen aus dem Mediensektor, deren Initiative „Wir Medienfrauen streiken“ offensichtlich massiv Verbreitung findet. Wobei es sich um eine gewerkschaftsübergreifende Aktion handelt, die zunächst aus dem Pressebereich kam, sich inzwischen aber auf alle Medien ausgeweitet hat.
    • In dem Artikel „Ohne uns geht nichts“ von Carmela Negrete am 26. Februar 2018 in der jungen welt externer Link wird diese Entwicklung so zusammen gefasst: „Die zwei größten Gewerkschaftsdachverbände CCOO und UGT haben sich dem Aufruf zum – allerdings auf zwei Stunden begrenzten – Streik angeschlossen. Die anarcho-syndikalistischen CGT und CNT mobilisieren zu einem 24 Stunden dauernden Ausstand“.
    • Die CGT, die den größten Einsatz für den globalen Streiktag in Spanien organisiert hat – erst recht, nachdem auf dem dritten Treffen des alternativen gewerkschaftlichen Netzwerkes für Solidarität und Kampf Ende Januar in Madrid für alle beteiligten Organisationen beschlossen worden war, sich nach Möglichkeiten am Streiktag 8. März zu beteiligen – fasst ihre Position in dem Flyer „Argumentario de CGT para la Huelga General del 8 de Marzo“ das am 12. Februar 2018 bei kaosenlared externer Link dokumentiert wurde, zusammen. Darin wird sehr ausführlich dargelegt, welche Forderungen an wen warum erhoben werden.
    • „Las Kellys: A la huelga feminista“ von Miguel Ángel López Bautista am 05. Februar 2018 bei kaosenlared  externer Link ist der Begleittext zu einem Mobilisierungsvideo der „Kellys“: Die selbstorganisierten Putzfrauen der Tourismusbranche Spaniens mobilisieren ebenfalls zur Teilnahme am Streiktag
    • Siehe auch die Aktionsseite der CGT externer Link und #HaciaLaHuelgaFeminista und #8MHuelgaFeminista sowie #8MHuelgaLegal24H und #8M sowie #IWD2018
  • Argentinien

    • „Lateinamerikas Frauen begehren auf“ von Susann Kreutzmann am 08. März 2018 in neues deutschland externer Link ist ein Beitrag, der mit Blick auf die besonders gefährliche Lage in Lateinamerika zur besonderen Rolle, die die Frauenbewegung Argentiniens auf dem Kontinent gegenwärt inne hat, unterstreicht: „In Argentinien bildete sich vor drei Jahren die Bewegung »Ni una menos« (»Keine weniger«), der sich immer mehr Menschen anschlossen. Auch hier erschütterte eine Serie von Vergewaltigungen und Morden das Land. Schon an der ersten Demonstration 2015 in Buenos Aires nahmen mehr als 300.000 Menschen teil, 40 Prozent waren Männer. Schnell breitete sich die Protestbewegung auf ganz Lateinamerika aus. Dabei ist die Situation in Argentinien auf den ersten Blick nicht so schlecht. Die Frauenbewegung ist stark und hat weitreichende Mitspracherechte erkämpft. So war Argentinien das erste Land in Lateinamerika, das Frauenquoten bei Parteien und politischer Mitsprache einführte. Gleichzeitig schnellten aber die Gewaltakte gegen Frauen in die Höhe. Alle 18 Stunden wird eine Frau ermordet“.
    • „»Der 8. März 2017 war eine Zäsur« „ am 08. März 2018 in der jungle world externer Link ist ein Gespräch von Jessica Zeller mit der Sozialwissenschaftlerin Verónica Gago, die zur Bedeutung der Entwicklung seit dem letzten Jahr festhält: „Vom 8. März 2017 bis heute stand nichts still. »Ni una menos« und andere feministische Gruppen waren an verschiedenen Orten im ganzen Land aktiv und haben sich in gesellschaftliche Auseinandersetzungen eingemischt. Wir haben uns zum Beispiel mit den entlassenen Arbeiterinnen der Pepsi-Fabrik solidarisiert, die vor dem Kongressgebäude ein Protestcamp errichtet hatten. Es gab ein Treffen in der Stadt El Bolsón im Süden des Landes, um der Kriminalisierung der sozialen Proteste der indigenen Mapuche entgegenzutreten. Und wir sind nach Jujuy gereist, in den Norden des Landes, um dort für die Freilassung Milagro Salas, einer politischen Gefangenen, einzutreten“.
    • „El 8M en imagenes“ am 08. März 2018 bei AnRed externer Link ist ein Fotobericht über die größte der zahlreichen Demonstrationen an diesem Tag – in der Hauptstadt Buenos Aires.
    • „Mujeres de todas las centrales sindicales marcharon en unidad“ am 08. März 2018 bei Infos Gremiales externer Link ist ein kurzer erster Beitrag über die Beteiligung der Gewerkschafterinnen an den Aktionen dieses Frauentages – eine Beteiligung, die an vielen Orten davon gekennzeichnet war, dass Aktivistinnen alls Föderationen, Einzelgewerkschaften und (oppositionellen) Plattformen gemeinsam daran beteiligt waren.
    • „#8M: el documento completo“ am 08. März 2018 bei AnRed externer Link ist die Dokumentation der Abschlusserklärung, die landesweit verbreitet wurde, vom Bündnis „Ni una a menos“, in der die Gründe für die Aktionen des Tages, wie Demonstrationen, Streiks und Blockaden zusammengefasst werden und die Forderungen gegen Gewalt und für Selbstbestimmung erneuert werden, sowie die Verantwortung der Regierungspolitik unterstrichen.
    • „Cómo afecta en las mujeres la precarización laboral estatal“ am 02. März 2018 bei rebelion.org externer Link ist ein Beitrag, der auch deutlich macht, warum Argentinien neben Spanien zu jenen Ländern gehört, in denen die Gewerkschaftsbewegung mittendrin in den Mobilisierungen zum 8. März – und zu einem Streiktag statt Saalveranstaltungen – stehen. Die Auswirkungen der sogenannten Reformen der Macri-Regierung in den Arbeitsverhältnissen sind Auswirkungen, die – das wird in dem Beitrag kurz inhaltlich skizziert – eben vor allem Frauen betreffen, die oftmals weniger lange im Betrieb sind oder weniger lange Beschäftigungszeiten aufweisen, was sie jeweils besonders für solche Maßnahmen exponiert.
    • „Paro Internacional de Mujeres: conferencia de la Asamblea 8M junto a trabajadoras en lucha“ am 06. März 2018 bei La Izquierda Diario externer Link ist ein Bericht vom Tage über die gemeinsame Pressekonferenz in Buenos Aires, die verschiedene Frauen-Netzwerke gemeinsam mit kämpfenden Frauen verschiedener betrieblicher Belegschaften organisiert hatten. Dabei wurde ausführlich dargestellt, welche Gemeinsamkeiten es gebe und wie zahlreich die seien (so gehört Argentinien zu jenen Ländern, in denen es gerade aktuell eine gesellschaftliche Auseinandersetzung um das Recht auf Abtreibung gibt). An dieser Pressekonferenz nahmen auch Frauen aus Arbeitskämpfen teil, über die auch im LabourNet Germany verschiedentlich berichtet worden war, wie etwa die Pepsi-Frauen und andere aus besetzten Betrieben.
    • „Argentina: Uma nova assembleia massiva para preparar o #8M“ am 15. Februar 2018 bei Izquierda Diario externer Link ist der Bericht über die zweite Frauen-Vollversammlung zur Vorbereitung des 8. März in Buenos Aires. Argentinien war bereits 2017 das Land gewesen, in dem es die größten Massenproteste gegeben hatte, damals vor allem – angesichts einer regelrechten Mordwelle – organisiert vom Kollektiv Coletivo Ni Una Menos, das auch in diesem Jahr eine treibende Rolle bei der Mobilisierung spielt. Gewerkschafterinnen aus dem gesundheitswesen und der eisenbahn spielten auf diesem vorbereitungstreffen eines besonders wichtige Rolle, ausgehend von den aktuellen Kämpfen, die sie gerade führen müssen.
    • „Convocatorias 8 de marzo 2018 -Día Internacional de las Mujeres“ am 28. Februar 2018 bei der Coordinadora Feminista externer Link ist der weitgehend vollständige Überblick über den Stand der Vorbereitungen im ganzen Land, inklusive der gewerkschaftlichen Mobilisierungen in verschiedenen Branchen, in der Regel von gewerkschaftsoppositionellen Strukturen organisiert.
  • Kolumbien
    „Por un 8 de marzo de luchas y resistencias“ am 05. März 2018 bei der ELN externer Link ist ein Beitrag, in dem nicht nur mobilisiert wird für kämpferische Aktionen am 8. März, sondern von den Autorinnen auch kritisch angemerkt, dass auch und gerade im Guerillakampf oft – in der Regel – die Rolle der Frauen dabei nicht beachtet werde. Was gerade in der aktuellen Umbruchsituation in Kolumbien dringend geändert werden müsse.
  • Iran

    • „Women’s gathering in front of the Ministry of Labor on March 8th“ am 08. März 2018 beim Twitter-Kanal von Mahsti Metana externer Link ist ein kurzer Videofilm des Protestes einer größeren Frauengruppe vor dem Arbeitsministerium in Teheran. Die Frauen forderten an diesem Tag den gleichen Lohn für gleiche Arbeit und protestierten gegen den frauenfeindlichen Kleidungszwang, den ausschließlich Männer befolgt sehen möchten und Frauen damit eine eigene Entscheidung unmöglich machen wollen.
    • „Iranian women risk arrest: Daughters of the revolution“ von Homa Hoodfar am 06. März 2018 bei The Conversation externer Link ist ein Beitrag der kanadischen Professorin iranischer Herkunft (die jüngst bei einem Heimatbesuch vorübergehend festgenommen worden war) über das Leben und die Kritik von Frauenaktivistinnen in Teheran heute – unter Bezug darauf, dass Antiimperialismus traditionell nicht reaktionäre Regimes meinte, die eine Erklärung gegen die USA und die EU abgeben, sondern inhaltlich definiert worden sei, durch Landreform und Demokratisierung, insbesondere etwa Frauenwahlrecht und Familienrecht…Sie berichtet darin auch von einer ganzen Reihe kleinerer Proteste, die bewusst an den Tagen vor dem 8. März organisiert worden waren.
  • Philippinen 
    • Women workers hit Duterte’s refusal to end contractualization“ am 08. März 2018 beim Gewerkschaftsbund Kilosang Mayo Uno externer Link ist ein kurzer Bericht von der 8. März Demonstration in Manila, an der sich neben Tausenden Gewerkschafterinnen auch sehr viele Arbeiterinnen beteiligten, die keiner Gewerkschaft angehören: Zentraler erfolgreicher Mobilisierungsgrund war Präsident Duterte. Zum einen wegen des gebrochenen Wahlversprechens, die Zeitarbeit zu beenden, zu verbieten. Was, wie die Gewerkschaften seit langem unterstrichen haben, vor allem eben Frauen trifft, deren Anteil bei den Zeitarbeitsverträge etwa doppelt so hoch liegt, wie ihr gesamter Anteil an der Zahl offiziell registrierter Arbeitender – und einer der Hauptfaktoren, warum die traditionelle demokratische Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit  nicht erfüllt ist. Der zweite Grund sind Dutertes jüngste frauenfeindliche Ausfälle gegen weibliche Guerillas, die er in primitivster sexistischer Weise angriff – was auch viele Frauen besonders empörte, die der Guerilla im Lande keineswegs nahe stehen.
    • „Women workers join nationwide International Women’s Day rallies“ am 07. März 2018 beim Partido Manggagawa externer Link ist der Aufruf der Labour Partei der Philippinen, sich an den Demonstrationen zum Frauentag in Manila, Bacolod, Cebu, Davao und Iligan zu beteiligen, die teilweise von Gewerkschaften der Sentro Föderation organisiert wurden, teilweise von Frauen-Netzwerken, zu denen Gewerkschafterinnen gehören. Auch diese Demonstrationen hatten alle das Thema Zeitarbeit und Dutertes Sexismus – ein Widerhall gesellschaftlicher Verhältnisse, die bekämpft werden müssen, so die PM.
  • Indien

    • „Women Workers Observe International Working Women’s Day in Tiruvallur“ am 08. März 2018 beim Tamil Nadu Labour Blog externer Link ist einer von vielen örtlichen und regionalen Berichten über Aktionen an diesem 8. März. Bei dieser Demonstration in Chennai (früher Madras) waren in erster Linie Textilarbeiterinnen anwesend, die in den letzten Jahren mehrfach militante Kämpfe geführt hatten, aber auch Hausangestellte – und Bauarbeiterinnen in großer Zahl. Das auf der Abschlusskundgebung verabschiedete Manifest fordert gleichen Lohn für gleiche Arbeit und ein Ende systematischer Belästigungen, oftmals auch von Vorgesetzten oder Eigentümern, nicht nur von Kollegen. Hier, wie auch anderswo, war die Teilnahme an Demonstration und Kundgebung gleichbedeutend mit einer Streikaktion, da die Veranstaltungen tagsüber stattfanden.
    • „8 March 2018: A Woman’s place is in the Union – Let us make this a Reality“ am 08. März 2018 beim Gewerkschaftsbund NTUI externer Link ist die Erklärung des parteiunabhängigen Gewerkschaftsbundes zum Frauentag, die damit beginnt, dass es in Indien seit 1976 eine Gesetz gibt, das Lohngleichheit vorschreibt – und dass die Arbeiterinnen 40 Jahre später bei 66% des Lohns der männlichen Kollegen angekommen sind. Was auch, so wird in der Erklärung sowohl bezüglich der Lohnfrage, als auch anderer grundlegender Probleme der Arbeiterinnen unterstrichen, an Fehlern der Gewerkschaften liege, die sich um solche zentralen Verhältnisse bisher viel zu wenig gekümmert hätten – von dieser Feststellung her kommt auch die Überschrift der Erklärung.
  • Republik Korea
    „KCTU M8 Rally“ am 08. März 2018 beim Gewerkschaftsbund KCTU externer Link (Facebook) ist ein Video (und war ein Livestream) über die Abschlusskundgebung der Gewerkschaftsdemonstration zum Frauentag: Ab 3 Uhr Ortszeit wurden viele Branchen in denen einen hoher Frauenanteil unter den Beschäftigten ist, bestreikt: Unter anderem in der Innenstadt von Seoul zahlreiche Einzelhandels-Unternehmen und Restaurants. Die vom Gewerkschaftsbund seit längerem organisierte Kampagne für einen deutlich höheren Mindestlohn ist eine Kampagne in der keineswegs zufällig, vor allem Arbeiterinnen sich einbrachten und weiterhin einbringen – sind sie doch die Hauptbetroffenen des aktuellen Hunger-Mindestlohns in Südkorea.
  • Deutschland
    • „Der 8. März wird eine leidenschaftliche Kampfansage“
      Anlässlich des 8. März werden bundesweit mehr als 20 Demonstrationen stattfinden. Das feministische Bündnis Frauen*kampftag wird unter dem Motto „Feminismus heißt Widerstand“ auf die Straße ziehen. Mitorganisatorin Clara Benda meint: „Wir haben noch große Aufgaben vor uns. Es geht in unserer Auseinandersetzung um einen Kampf für Gleichberechtigung. Hier wollen wir aber nicht stehen bleiben. Wir kritisieren patriarchale Strukturen und eine an Profitmaximierung orientierte Gesellschaft ebenso wie die Ideologie, nach der jede Person ihres eigenen Glückes Schmiedin sei. Zwar konnte sich der Feminismus u.a. über #metoo wieder Gehör verschaffen, aber jetzt muss es darum gehen auch tatsächlich Forderungen umzusetzen.“ Dies richtet sich auch explizit an eine neue Groko, von der feministisch wenig zu erwarten sei…“ Pressemitteilung von und bei Bündnis Frauen*kampftag externer Link und der Aufruf externer Link ebd: Feminismus heißt Widerstand
  • Siehe zum internationalen Überblick: Power Upside Down. Women’s Global Strike
    Reader towards the 8th of March externer Link – global women’s strike – including articles from Europe and the Americas bei transnational-strike
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=128729
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