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Nach drei Wochen Streik der Subunternehmen der spanischen Staatswerft in Galizien: Von der Mehrheitsgewerkschaft boykottiert, wird der Streik ausgesetzt

Trotz Boykott der Merhehitsgewerkschaft CCOO - die Streikversammlungen bei Navantia im Oktober 2017 waren stets massiv befolgtSeit 3 Wochen befanden sich über Eintausend Beschäftigte von Subunternehmen der Navantia-Werft in Ferrol im Streik. Sage und schreibe im Jahr 2001 wurde ein Tarifvertrag abgeschlossen, der Grundprinzipien der Gleichbehandlung der Subunternehmen und des Stammwerkes festhielt. Dieser wurde von Seite des staatlichen Unternehmens und seiner Subunternehmen aufgekündigt, weswegen die mehr als bescheidene Forderung der Streikenden einfach nur lautete, den Tarifvertrag wieder in Kraft zu setzen. Die Situation im Werk ist geprägt von einer tiefen Spaltung der vier vertretenen Gewerkschaften – in einer komplexen Situation, wie sie in vielen Auseinandersetzungen in Spanien heute zutage besteht. Die größte Gewerkschaft im Werk, die CCOO, hat zusammen mit der UGT und der MAS die zweitgrößte Gewerkschaft, die galizische CIG, isoliert und einen Rahmentarif Metall für die Region abgeschlossen, in dessen Umsetzungsprozess dann auch der Tarif für die Subunternehmen konkret ausgehandelt werden sollte – was die Belegschaften offensichtlich nicht so toll fanden: Der Streikaufruf der CIG wurde massiv befolgt. CCOO und UGT wiederum reagierten darauf mit der öffentlichen Denunziation des Streiks als „illegal“ (nach dem alten Motto, wofür brauche ich Unternehmer, wenn ich eine solche Gewerkschaft habe) und forderten ein Referendum, das sie in gemeinsamer Anstrengung mit den Unternehmen und den galizischen Medien deutlich gewannen. Erstaunlicherweise wurde der Streik trotzdem weiterhin massiv befolgt – und es gab am Donnerstag, 26. Oktober 2017 einen gemeinsamen Versuch, eine erneute Urabstimmung zu organisieren, was ein Zugeständnis an die Streikenden war, wie viele es bewerteten. Inklusive der wachsenden Opposition in der CCOO, die den Streik unterstützte. In dieser neuerlichen Abstimmung wurde der Streik dann mehrheitlich als ausgesetzt, aber nicht beendet, definiert. Siehe dazu drei aktuelle und zwei Hintergrundbeiträge:

  • „O persoal das auxiliares de Navantia decide a suspensión temporal da folga“ am 26. Oktober 2017 bei der CIG externer Link ist der Bericht von den Streikversammlungen in zwei Werken, die die zeitweise Aussetzung des Streiks beschlossen haben. An der Abstimmung beteiligten sich 1.175 in Subunternehmen beschäftigte Streikende, von denen sich 681 für die Aussetzung des Streiks entschieden. In den Tagen zuvor hatten die regionalen Medien von andauernden verbalen Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und Stammbelegschaft einerseits, aber auch zwischen Beschäftigten von Subunternehmen berichtet. Falls die angesetzten Verhandlungen scheitern sollten, werde man den Streik wieder aufnahmen, so der Sprecher der CIG.
  • „Navantia Ferrol: Solidaridad con los compañeros de las auxiliares“ am 16. Oktober 2017 bei GanemosCCOO externer Link ist die Erklärung der organisierten Gewerkschaftsopposition in den Comisiones Obreras zum Werftenstreik bei den galizischen Subunternehmen – in der die Haltung der eigenen Gewerkschaft, den Streik als „illegal“ zu bekämpfen, scharf kritisiert wird. Die entscheidende Frage sei zuerst, ob das Anliegen der Streikenden gerechtfertigt sei oder nicht und keineswegs Fragen der Verfahrensweisen, so wird darin unterstrichen. Und diese Anliegen seien mehr als berechtigt, nachdem die Unternehmensleitung von Navantia über den Druck auf die Subunternehmen die Arbeitsbedingungen und Entlohnung massiv verschlechtert habe und weiterhin verschlechtern wolle.
  • „Navantia desvía a Cádiz barcos por la huelga de auxiliares en Ferrol“ von Natalia Sequiro am 26. Oktober 2017 bei ABC externer Link ist ein Beitrag – als Beispiel für viele andere, die zum Thema möglich gewesen wären – über die Verlautbarung der Unternehmensleitung, eine Schiffsreparatur werde von Ferrol zur Werft nach Cadiz verlegt, da man bereits einen Reparatur-Auftrag verloren habe. Dass diese Verlautbarung am Tag der neuerlichen Urabstimmung getätigt wurde, empfanden verschiedene Kommentare als nicht ganz zufällig, sondern als Fortsetzung der Linie, die das Unternehmen, mit Hilfe der Anti-Streik-Gewerkschaften bereits die ganzen drei Streikwochen lang verfolgt hatte.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=123239
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