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Santiago Maldonado im Süden Argentiniens tot aufgefunden: „Das einzige, was wir sicher wissen ist, dass der Staat Verantwortung trägt“

Im August 2017 in Paragonien verschwunden - Santiago Maldonado

Das war die Familie, die den im Laufe der Woche aufgefundenen entstellten toten Körper anhand seiner Tätowierungen identifizierte. Hatte es schon in den letzten Tagen breite Proteste gegeben, so steigerten sich diese quer durchs Land nach Bekanntwerden dieser Nachricht. Am Wochenende, 21./22.Oktober 2017 haben in zahlreichen Städten Argentiniens weitere Proteste stattgefunden. Die argentinische Regierung, die in Verteidigung der Privatübernahme indigener Ländereien schon alle Register von Repression und Demagogie gezogen hatte, setzte diesen Kurs fort, indem sie – offensichtlich wahrheitswidrig – sofort behauptete, man habe der Familie kondoliert und Aufklärung zugesichert. Was Angehörige als Erfindung bezeichneten. Gegenstand der Auseinandersetzung wird zunehmend zudem die Tatsache, dass auch Argentinien zu jenen Ländern gehört, in denen der geplante Übergang von Diktatur zu bürgerlicher Demokratie vollzogen wurde, ohne irgendwelche Schritte im Staatsapparat – und hierbei aktuell natürlich insbesondere in der Polizei – zu unternehmen diesen, was immer es dann auch bedeuten mag, zu demokratisieren… Siehe dazu aktuelle Beiträge auch zu Protesten und der Kritik an der Regierung Macri:

  • „Offenbar Leiche des argentinischen Aktivisten Santiago Maldonado gefunden“ am 19. Oktober 2017 bei der Deutschen Welle externer Link ist eine Meldung über den Fund – vor der Bestätigung seiner Identität durch die Familie – in der zusammen gefasst wird: „Der Fall brachte auch die Regierung von Präsident Mauricio Macri in Bedrängnis. Die Familie und Menschenrechtsorganisationen machten die Grenzschutzpolizei für das Verschwinden verantwortlich. In den vergangenen Wochen gab es landesweit zahlreiche Solidaritätskundgebungen für Maldonado und gegen die Gewalt der Sicherheitsbehörden.  Der Leichnam wurde am Dienstag im Fluss Chubut gefunden, nur wenige hundert Meter entfernt von dem Ort, an dem die Behörden gegen die Landbesetzer vorgegangen waren. Der Fluss war zuvor mehrfach von Tauchern abgesucht worden. Der Fall wurde der Staatsanwaltschaft übergeben, die auch eine forensische Untersuchung anforderte. Ermittler und Mitglieder von Maldonados Familie erklärten, dass  bei der Leiche ein Ausweis des Aktivisten und eine Jacke, die dieser vor seinem Verschwinden getragen hatte, gefunden worden seien. Allerdings habe die Familie den Toten noch nicht identifiziert“. Im weiteren wird darin auch die Situation der Mapuche in Argentinien und Chile skizziert, sowie die Übernahme ihrer Ländereien durch Investoren angedeutet, die den Kern der aktuellen Auseinandersetzung ausmacht.
  • „La Gendarmería reprimió una marcha en El Bolson“ am 19. Oktober 2017 bei AnRed externer Link ist ein Meldung über einen massiven Polizeieinsatz gegen eine Protestaktion nach der Identifizierung, wobei mit Tränengas und Gummigeschossen gegen DemonstrantInnen vorgegangen wurde – das „Echo“ auf diesen Terrorakt war eindeutig und machte deutlich, dass viele Menschen im Lande davon ausgehen, dass die Polizei guten Grund hat, diesen Protesten so entgegen zu treten…
  • Toter Aktivist: Argentinier fordern Aufklärung im Fall Maldonado. Demonstranten machten die Polizei und die Regierung für den Tod des Mannes verantwortlich
    Nach dem Tod des Menschenrechtsaktivisten Santiago Maldonado in Argentinien haben tausende Menschen in Buenos Aires demonstriert und von der Regierung die Aufklärung der Todesumstände gefordert. Rund 10.000 Demonstranten versammelten sich auf der Plaza de Mayo im Zentrum der argentinischen Hauptstadt und verlangten den Rücktritt der für die Sicherheitsbehörden zuständigen Ministerin Patricia Bullrich. „Santiago wurde von der Polizei getötet“, riefen die Demonstranten in SprechchörenArtikel vom 22. Oktober 2017 bei derstandard.at externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=122987
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