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Textil-Verleiher Wozabal: Der Widerstand gegen die Betriebsschließung und Übernahme soll organisiert werden – in allen österreichischen Filialen
„Wie es weitergehen wird, ist den Beschäftigten völlig unklar. Der Chef beruhigt, dass die oö. Landesbetriebe zugesagt haben, weiter mit Wozabal zusammenzuarbeiten, solange die Dienstleistungen (v.a. Mietkleidung für Spitäler) garantiert sind – d.h. solange die ArbeiterInnen ohne Lohn weiterhackeln. Aus der Landesregierung kommen ähnliche Töne: Keine akute Gefahr für den Betrieb, solange die Beschäftigten kuschen und ohne Lohn weiter arbeiten –dafür gibt’s zinsenlosen Kredit für alle Beschäftigten bis Ende des Jahres. Und dann wohl aus der staatlichen Insolvenzkassa eine „Überbrückungshilfe“ (bis du beim AMS und Sozialamt anspruchsberechtigt bist…) Am wichtigsten– das sind die Erfahrungen aus vielen Konkursen in den letzten Jahren – ist, dass Vollversammlungen aller Beschäftigten organisiert werden, wo die konkrete Situation für die wirklich Betroffenen besprochen werden – und nicht die Zukunft des Christian Wozabal und seiner Investitionen. Wenn es dem Chef und seinen Helfern im ÖGB gelingt, das „Betriebswohl“ in den Mittelpunkt zu stellen, kann nichts rauskommen! Bestenfalls noch mehr Arbeitshetze mit noch weniger KollegInnen oder „großzügige“ Abfertigung und jahrelanges Anstellen am AMS. Aufgabe von Betriebsversammlungen an allen Standorten (Enns, Linz, Lenzing, Hofgastein, Rankweil, Ceske Budejovice und Gasser Flaurling/Tirol) ist es, Aktions- und Kampfkomitees aus engagierten KollegInnen zu wählen, die wirklich die Interessen der Belegschaft, vor allem der Masse der Arbeiterinnen mit Niedriglöhnen, ins Zentrum rücken und sich koordinieren“ – aus dem Flugblatt „Solidarität mit den Kolleg/innen bei Wozabal“ am 31. August 2017 bei der IA-RKP , in dem auch die – bisherigen – Arbeitsbedingungen der Belegschaft ausführlich dargestellt werden. Siehe dazu zwei weitere Beiträge:
- „AK rät den Beschäftigten der insolventen Wozabal-Gruppe, das Arbeitsverhältnis nicht überstürzt“ am 31. August 2017 bei der Arbeiterkammer Oberösterreich ist ein Beitrag, in dem auch die Haltung des ÖGB zu dieser Entwicklung deutlich wird: „Die Expertinnen und Experten der AK Oberösterreich haben bereits im Vorfeld mit den Betriebsräten/-innen und den Gewerkschaften geklärt, wie im Falle einer Insolvenz möglichst rasch und effizient die Infoversammlungen und Beratungen direkt vor Ort abgewickelt werden können. Bereits kommende Woche finden in Linz, Enns und Lenzing insgesamt elf Betriebsversammlungen statt. Dort erhalten die betroffenen Arbeitnehmer/-innen Informationen, wie sie zu ihren offenen Zahlungen kommen. Laut Schuldnervertretung ist eine Fortführung des Unternehmens geplant“.
- „Wozabal-Pleite: Die Krux mit den Bürgschaften in zweistelliger Millionenhöhe“ von Kid Möchel am 02. September 2017 im Kurier ist ein Beitrag, der vor allem die Gründe für die entscheidende Rolle, die verschiedene Banken im weiteren Prozess spielen wollen berichtet: „Bleibt es dabei , dass die sechs Firmen Sanierungspläne anbieten, so werden die Banken für ihre offenen Bürgschaftsforderungen 20 Prozent Quote erhalten. Fakt ist auch: Die Aktiva der Firmen-Gruppe haben laut Zotter einen Zerschlagungswert in Höhe von 37 Millionen Euro, davon sind laut Wozabal Assets im Wert von 25,38 Millionen Euro an Banken verpfändet. Doch allein zwei oberösterreichische Großbanken haben auf fünf Wozabal-Liegenschaften Pfandrechte von bis zu 30,466 Millionen Euro eingetragen. KSV1870-Experte Otto Zotter: „Die Banken sind aufgrund der Bürgschaften die größten Gläubiger und haben einen bestimmenden Einfluss auf alle Insolvenzverfahren“.