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„Zurück zu den Wurzeln“: EU-Sklavenhaltung in Libyen

[FragDenStaat] Frontex übergeht EU-Parlament und treibt Geld von uns einSo, wie Europa sich einst in die Welt ausgedehnt hat – mit Sklavenhaltung, samt entsprechender Wirtschaft – so zieht es sich heutzutage auch in seine Festung zurück. Und wie damals, übernimmt man die „schmutzigste Arbeit“ nicht selbst, sondern hat und bezahlt dafür seine Beauftragten. Was einst etwa in Südamerika „Dschungelkapitän“ hieß, heißt heute eben libysche Miliz. Und wenn EU-Staaten an ihren Grenzen schon das Militär aufmarschieren lassen, um den Krieg gegen Flüchtlinge zu demonstrieren, dann wird weiter weg, „an der Front“ eben scharf geschossen. Das tun diese Partner der EU denn auch, ganz ohne, dass hier zu Lande irgendeine hysterische Rede von organisierter Kriminalität geführt würde. Und, wie es bei OK-Banden zu sein pflegt, es ist auch ein gutes Geschäft bei dieser Aufgabe zu machen: Wo Zwangslager sind, ist der Sklavenhandel einfach zu organisieren. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge, die jede Diskussion überflüssig machen:

  • „Armed group stopping migrant boats leaving Libya“ von Aidan Lewis und Steve Scherer  am 21. August 2017 bei Reuters externer Link ist eine Meldung über eine neue Form der Fluchtverhinderung: Einsatz direkt am Strand unter Einsatz von Waffen. Die Flüchtlingszahlen waren im Juli nur noch bei 50% jener vor einem Jahr und seien im August weiter gesunken, so wird in dem Beitrag berichtet. Hauptgrund dafür ist unter anderem der „Strandeinsatz“ in Sabratha, wo die Menschen mit Gewalt daran gehindert werden, Boote überhaupt erst zu besteigen. Und, obwohl in dem Beitrag, wie üblich, vor allem nicht näher benannte Menschenschmuggler kritisiert werden, wird deutlich, dass diese Strandeinsätze extrem gefährlich sind. Nicht für die Milizen…
  • „Algerians recount detention horror in Libya“ von Massinissa Benlakehal am 22. August 2017 bei TRT World externer Link ist ein Beitrag über die Erfahrungen, die eine Gruppe junger Algerier in einem der libyschen Lager machen mussten. Die 56 Betroffenen waren nicht von einer Miliz, sondern höchst offiziell, von der libyschen Küstenwache festgenommen worden und ins Lager „verbracht“ – nicht ohne unterwegs ausgeraubt zu werden. Auf dem Hof des Lagers Al Nasr verkaufte dessen Direktor Menschen – „beruhigte“ aber die Algerier, sie würden nicht verkauft, nur Leute aus der Region unterhalb der Sahara.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=120457
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