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Gewerkschaftliche Reaktionen auf das Attentat in Barcelona
Das Attentat in Barcelona folgte dem heute zutage üblichen Muster terroristischer Anschläge: Die faschistischen Mordbanden trauen sich nicht, gegen die Mächtigen dieser Welt irgend etwas zu unternehmen, also morden sie gezielt Wehrlose. Kollektivbeschuldigungen werden ausgetauscht und die unendliche Spirale sogenannter Sicherheitspolitik weiter gedreht. Über politische und soziale Bedingungen, über weltweite Kriegsführung wird geschwiegen, als hätte das alles nichts miteinander zu tun. Die Opfer eines Kampfes, den reaktionäre Gruppierungen gegeneinander führen, bleiben „unterschiedlich bewertet“. Solche Unterschiede werden auch in den Stellungnahmen der Gewerkschaften in Spanien zu dem Attentat deutlich – und Parallelen zu unterschiedlichen gewerkschaftlichen Stellungnahmen etwa aus Anlass der Hamburger G20 Proteste sind nicht zufällig. Siehe dazu die Dokumentation gewerkschaftlicher Stellungnahmen (nicht nur) aus Spanien:
- „ITUC Condemns Spain Terror Attack“ am 18. August 2017 beim Internationalen Gewerkschaftsbund ist die Dokumentation der Stellungnahmen der beiden spanischen Verbände CCOO und UGT zum Attentat, mit zwei einleitenden kommentierenden Sätzen des ITUC versehen. Dabei wird in eben diesen einleitenden Sätzen der Generalsekretärin Burrow der dokumentierten Stellungnahme hinzugefügt, die Demokratie müsse geschützt werden. Was immer damit auch genau gemeint sein mag – so eine Formulierung ist in der gemeinsamen Stellungnahme der beiden größten Gewerkschaftsverbände Spaniens nicht enthalten. In dieser Stellungnahme wird das Attentat verurteilt und den Sicherheits- und Rettungskräften für ihre vorbildliche Arbeit gedankt. Es wird zur Beteiligung an der nationalen Schweigeminute aufgerufen, die Arbeiterklasse stehe für Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz und Demokratie.
- „WFTU statement on the murderous attacks in Barcelona and Cambrils“ am 18. August 2017 beim Weltgewerkschaftsbund ist die Stellungnahme dessen Sekretariats, in der neben der Verurteilung des Anschlags auch dessen Verwebung mit den imperialistischen Kämpfen der Gegenwart unterstrichen wird und betont, der Kampf gegen die Ursachen solcher Entwicklungen müsse verstärkt werden.
- „CNT ante el atentado de Barcelona“ am 18. August 2017 bei kaosenlared dokumentiert, ist die Stellungnahme der anarchosyndikalistischen Föderation, die die Verurteilung des Terrors in Barcelona mit der Verurteilung des Terrors überall auf der Welt und in seinen verschiedenen Formen verbindet: Sei es im Irak, in Afghanistan, Syrien oder im Jemen, sei es in London, Paris, und Berlín, im Mittelmeer oder an den Zäunen in Melilla – überall sei der Tod unschuldiger Menschen der Kollateralschaden eines Krieges der Herrschenden, gegen den genauso Front gemacht werden müsse, wie gegen Intoleranz, die Verfolgung des Unterschiedlichen und Suprematie Ideologen, seien es religiöse, rassistische oder klassenmäßige.
- „La CGT ante la barbarie en Barcelona“ am 17. August 2017 ebenfalls bei kaosenlared dokumentiert, ist die Stellungnahme des größeren anarchosyndikalistischen Verbandes zu dem Attentat, in der die Bereitschaft zur praktischen Solidarität mit den Opfern von Barcelona, wie mit allen Opfern von Terror und Krieg in aller Welt unterstrichen wird. Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Haßpredigten seien allesamt Erscheinungen des Faschismus, die bekämpft werden müssen – wie auch die unter dem Schutzschild einer angeblichen Sicherheitspolitik schon seit langem und nicht nur in Spanien statt findenden Militarisierung des öffentlichen Raums. In Spanien, wo man sich seit einiger Zeit an Polizisten mit Maschinenpistolen in der Stadt gewöhnt habe, habe sich abermals gezeigt, dass dies kein Konzept für Sicherheit sei, sondern abermals die Schlussfolgerung nahe lege, man müsse jegliche faschistische Bestrebung bekämpfen – woher auch immer sie komme.