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Immer mehr Todesopfer des Londoner Hochhausbrandes: Und immer heftigere Kritik an und Proteste gegen Wohnungsmafia und Regierung
„Tausende Menschen haben bei Protesten in London ihrer Wut über die Brandkatastrophe Luft gemacht. Hunderte Demonstranten versammelten sich am späten Freitagnachmittag vor dem Rathaus im Bezirk Kensington und Chelsea und forderten Antworten von den Behörden im Zusammenhang mit der Brandkatastrophe.Dutzende trommelten gegen die Scheiben und verlangten Einlass. Einige schafften es, in das Rathaus einzudringen, wo sich ihnen Polizisten und Sicherheitskräfte entgegenstellten. Viele geben nach dem Unglück auch den Behörden eine Mitschuld. Die Organisatoren des Protests in Kensington bemühten sich, die Menschen zu beruhigen. Bei dem Brand des Sozialbaus Grenfell Tower waren in der Nacht zum Mittwoch mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Es wird noch eine höhere Zahl an Todesopfern erwartet. Berichten zufolge lebten zwischen 400 und 600 Menschen in dem 24 Stockwerke hohen Sozialbau“ – aus dem Beitrag „Wut in London“ am 16. Juni 2017 in der FR Online , dessen Nachricht über die Zahl der Todesopfer längst überholt ist, der aber dennoch einen Eindruck gibt von der Stimmung der Menschen nach dieser angekündigten Katastrophe. Seitdem eine gewisse Frau Thatcher 1980 ein Baugesetz erlassen hat, das „Eigentum fördern“ (und den sozialen Wohnungsbau abschaffen, keine bundesdeutsche Besonderheit) sollte, ist die Wohnsituation immer schwieriger geworden – und seit den massiven Kürzungen etwa bei der Feuerwehr auch die Sicherheit. Siehe dazu in der Materialsammlung vier weitere aktuelle Beiträge über die dramatischen bisherigen Ergebnisse und die heftige Empörung gegen die kapitalistischen Praktiken der Wohnungswirtschaft und ihrer Regierungen, sowie zwei Hintergrundbeiträge zur Wohnungsbaupolitik seit 1980 und eine frühe Kritik der Feuerwehr-Gewerkschaft:
- „Brandbeschleuniger Austerität: #GrenfellTower steht für Klassenkampf“ von Marion Bezbozhnaja Wegscheider am 16. Juni 2017 bei der Freiheitsliebe , worin unter anderem berichtet wird: „Es gibt ein Problem im 1974 errichteten Grenfell Tower – im Gebäude treten immer wieder Stromschwankungen auf, teilweise über Stunden am Stück hinweg. Elektrogeräte von Bewohner*innen gehen immer wieder kaputt, manche entzünden sich. Eine Sanierungen der Stromversorgung ist dringend erforderlich, da durch solche Vorfälle ganz klar eine erhöhte Brandgefahr besteht. Von Behördenseite gibt es ausweichende Reaktionen und Verweise auf laufende Untersuchungen, KCTMO schweigt sich aus. Maßnahmen erfolgen nicht. Im Jahr 2016 schließlich wird das Gebäude einem Modernisierungsprogramm im Wert von etwa 10 Millionen Pfund unterzogen – jedoch nur äußerlich: die Außenfassade erhält eine optisch ansprechende Verschalung. Diese Begründung dafür in einem Papier aus dem Jahr 2014: rund um den Sozialbau waren Luxuswohnungen entstanden, denen die Aussicht auf den Block verschönert werden sollte. Den Bewohner*innen wurde diese Modernisierung als zusätzliche Isolierung des Gebäudes verkauft, durch die sich das Raumklima im Inneren verbessern sollte. An sich ist dies zwar bereits eine fragwürdige Investition angesichts der bestehenden Sicherheitsbedenken im Gebäudeinneren, doch der wahre Abgrund hinter der Maßnahme tut sich erst auf, als es schon zu spät ist. Experten und Unterlagen zufolge waren Material und Konstruktion der Ankleidung des Gebäudes dazu geeignet, ausbrechende Brände in einzelnen Einheiten auf das ganze Gebäude auszubreiten – „wie ein Kaminschacht“.
- „Shame on you: Angry protesters storm town hall over government response to Grenfell Tower tragedy“ am 17. Juni 2017 bei Al Araby ist ein Bericht (mit zahlreichen weiteren Links und Videos) über die Proteste und Empörung vor allem unter arabischen communities (weil die Zahl der Opfer, die aus arabischen Ländern stammen, besonders hoch ist, alleine sieben Todesopfer stammen aus Marokko), mit einem Schwerpunkt auf den „Sturm auf das Rathaus von Kensington“ – und insbesondere mit Verweis auf eine Petition, mit der eine unabhängige Untersuchung gefordert wird, die bis dahin in wenigen Stunden bereits 70.000 Unterschriften sammelte (inzwischen hat die Regierung eine zumindest offiziell unabhängige Untersuchungsgruppe einberufen).
- „Theresa May faces the peoples anger as she returns to Kensington to meet #GrenfellTower disaster victims“ am 16. Juni 2017 im twitterkanal des Aktivisten ari Murad ist ein Video über den – extrem unwillkommenen – Besuch der Frau May am Ort der Katastrophe, wohin sie sich nur unter dem Schutz eines extrem massiven Polizeiaufgebots wagen konnte, was aber nicht ausreichte, um alle angespannten Situationen zu verhindern.
- „Der Großbrand im Londoner Grenfell Tower: Ein Verbrechen gegen die Arbeiterklasse“ von Laura Tiernan am 16. Juni 2017 bei wsws , worin zu den Streichungen bei der Feuerwehr berichtet wird: „Als die sozialen Netzwerke immer mehr über den Brand berichteten, bedankten sich tausende von Nutzern in Kommentaren bei den Feuerwehrleuten für ihren heldenhaften Einsatz bei der Rettung der Opfer. Viele verurteilten auch die jüngsten Kürzungen bei der Londoner Feuerwehr. Bisher wurden zehn Feuerwachen geschlossen, 27 Fahrzeuge außer Dienst gestellt und 500 Stellen von Feuerwehrleuten abgebaut. Bis 2019 sollen weitere Kürzungen in Höhe von 23,5 Millionen Pfund folgen“.
- „Yes, the Grenfell Tower fire is political – it’s a failure of many governments“ von Duncan Bowie am 16. Juni 2017 bei The Conversation ist ein Beitrag des Dozenten an der Uni Westminster, in dem die Wohnungspolitik der Regierung seit Amtsantritt von Frau Thatcher vor bald 40 Jahren nachgezeichnet wird und ihnen allen Verantwortung für solche Katastrophen zugeschrieben wird.
- „The catastrophic consequences of being poor in one of London’s richest neighborhoods“ von Aahmna Mohdin am 17. Juni 2017 bei Quartz.com ist ein Beitrag, der die Situation in Kensington vom Gesichtspunkt der Klassenspaltung behandelt: Die Gefahren, arm zu sein in einem der reichsten Bezirke Londons seien vielfältig – der tödliche Brand die Spitze des Eisbergs
- „London firefighter organiser’s 2014 warning re consequences of fire station closures“ am 17. Juni 2017 bei redline ist die Dokumentation eines Beitrags eines Aktivisten der Feuerwehr-Gewerkschaft FBU aus dem Jahr 2014, worin dieser ausführlich und konkret die möglichen Gefahren kritisiert, die sich durch die Austeritätspolitik auf Kosten der Feuerwehr ergeben können.
- Siehe dazu: „Die tödlichen Wirkungen der Londoner Wohnungsmafia: Die Chronik längst angekündigter Tode“ am 16. Juni 2017 im LabourNet Germany