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Die Solidarität mit den Maruti 13 geht schon weit über die Grenzen Indiens hinaus!

Nach dem Urteil "lebenslänglich" werden die 13 Gewerkschafter am 17.3.2017 ins Gefängnis gebrachtDas unsägliche Urteil der indischen Klassenjustiz, faktisch den gesamten Vorstand der Betriebsgewerkschaft eines der Werke von Indiens größtem Autounternehmen zu lebenslänglicher Haft zu verurteilen (siehe Verweis am Ende dieses Beitrages) schlagt mächtige Wellen – in Indien und weit darüber hinaus. Die Reaktionen waren, wie berichtet, schon an den Tagen der Urteilsverkündung, sowie eine Woche später bei der Verkündung des Strafmaßes, für die indische Gewerkschaftsbewegung neu. Erstmals hatten alle Belegschaften der Maruti-Suzuki Werke gemeinsam einen Proteststreik durchgeführt, den rund 30.000 Beschäftigte befolgten, und auch im Industriegürtel um die Hauptstadt Delhi hatten sich 100.000 Arbeiterinnen und Arbeiter an Solidaritätsprotesten beteiligt. Jetzt wird für die kommenden Tage zu weiteren Protesten aufgerufen und die Gewerkschaftsverbände der Parteien sehen sich – teilweise erstmals – gedrängt, solidarisch Stellung zu beziehen und Aktionen vorzubereiten. Solidaritätsaktionen gibt es aber auch vor offiziellen indischen Einrichtungen in USA, Australien und Brasilien, in weiteren Ländern befindet man sich in Vorbereitung dazu. Siehe dazu fünf Meldungen und Erklärungen, die einen aktuellen Überblick nach den Gerichtsurteilen geben – inklusive der Erklärung des internationalen Netzwerkes, dem auch LabourNet Germany angehört:

  • „RELEASE ALL MARUTI-SUZUKI WORKERS NOW!“  am 18. März 2017 beim Gewerkschaftsbund NTUI externer Link ist die Solidaritätserklärung – und gleichzeitig ein Aktionsaufruf – des einzigen großen parteiunabhängigen Gewerkschaftsbundes Indiens, der unterstreicht, dass die Tatsache, dass 12 der 13 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten Kollegen der – ehrenamtliche – Vorstand der Betriebsgewerkschaft waren, bereits beweise, dass es sich bei dem Urteil um einen Angriff auf die indische Gewerkschaftsbewegung handele. Die Verurteilten: Ram Meher, Sarabjeet Singh, Sarvjit Dhillon, Ram Vilas, Pawan Kumar, SohanLal, Ajmer Singh, Sukh Kumar, Amarjeet, Yogesh, Pradeep Gujjar und Dhanraj Bambi waren teilweise noch nicht einmal am Ort des „Geschehens“ das ihnen zur Last gelegt wurde.
  • „AITUC slams life term to Maruti workers“ am 18. März 2017 bei The Statesman externer Link ist ein Artikel über die Erklärung des Gewerkschaftsbundes AITUC, der der Kommunistischen Partei Indiens zugehört, mit der – bisher durchaus nicht selbstverständlich – das Urteil gegen die Maruti 13 scharf kritisiert wird und zu Solidaritätsaktionen aufgerufen – dies hier als Beispiel dafür, wie auch andere große Gewerkschaftsverbände, wie etwa CITU, der der Kommunistischen Partei (Marxisten) nahe steht, dieses Mal (endlich) deutlich öffentlich Stellung beziehen gegen dieses Skandalurteil
  • „Free All of Imprisoned Maruti-Suzuki Trade Unionist!“ am 20. März 2017 bei Amit Akash externer Link (Facebook) ist der Kurzbericht samt Erklärung von der ersten größeren Solidaritätsaktion außerhalb Indiens nach den Urteilen – von einer gemeinsamen Kundgebung der National Union Confederation (KSN/Konfederasi Serikat Nasional), Indonesia Confederation of United Workers (KPBI/Konfederasi Persatuan Buruh Indonesia), Confederation of Indonesian People Movement (KPRI/Konfederasi Pergerakan Rakyat Indonesia), Working People Party (PRP/Partai Rakyat Pekerja), Sedane Labour Resource Centre (LIPS/Lembaga Informasi Perburuhan Sedane) in der indonesischen Hauptstadt Jakarta am selben Tag
  • Die Solidaritätserklärung des Internationalen gewerkschaftlichen Netzwerkes für Solidarität und Kampf vom 21. März 2017:
    Free the Maruti 13!
    The International Labor Network of Solidarity and Struggle stands insolidarity with the Maruti 13 who were framed and sentenced to liveimprisonment by Indian courts.
    All of them were activists and leaders of a series of industrial actionswhich led to the foundation of the Maruti-Suzuki Workers Union in the main autoplant in India in Manesar (Haryana).
    Maruti-Suzuki management backlash is around fake charges of setting fireinside the plant in July 18, 2012. On top of firing 2,300 workers, 13 leaderswere put on trial.

    • An Injury to One Is An Injury To All!
    • Against Criminalizing Labor Struggles!
    • Rehire All 2,300 Workers!
    • Drop All Charges!
    • Set The Maruti 13 Free Now!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=113868
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