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Textilgewerkschafter in Bangladesch frei gelassen!
Nach einer kontinuierlich anwachsenden Solidaritäts- und Protestkampagne sind die meisten der 35 Textilgewerkschafter in Bangladesch, die im Zuge des Rachfeldzuges des Unternehmerverbandes und seiner Regierung wegen des Streiks im Dezember ins Gefängnis geworfen worden waren, frei gelassen worden – die restlichen sollen an diesem Wochenende folgen. Und sie werden mit keinen weiteren repressiven Maßnahmen gegen sich zu rechnen haben. Diese Vereinbarung schlossen am Donnerstag, 23. Februar 2017, der IndustriALL Bangladesh Council (IBC), das Arbeitsministerium Bangladeschs und der dortige Verband der Textilunternehmen BGMEA. In der Mitteilung „Breakthrough in Bangladesh as unionists and garment workers are freed following international pressure“ am 23. Februar 2017 bei IndustriAll wird unterstrichen, dass mit diesem Abkommen auch der IBC als Vertretung der TextilarbeiterInnen anerkannt wurde – und dass es die Botschaft der vielen Tausend rund um die Welt, die sich für die Gefangenen eingesetzt haben ist, dass die grundlegenden gewerkschaftlichen Rechte im Lande beachtet werden müssen, was auch künftig kontinuierlich zu prüfen sei. Sollte es tatsächlich stimmen, dass es keine weitere Verfolgung wegen des Streiks geben wird, dann gibt es allerdings Leute in Bangladesch, die ein Erklärungsproblem haben werden: Vor allem die Polizei, stets dem Textilverband zu Diensten, wird erklären müssen, warum sie diese „Schwerstverbrecher“ – faktisch wurden sie in der gesamten Hetzjagd so behandelt – einfach so laufen lässt… Genauso, wie etwa die Schlägerbanden der Regierungspartei, die Jagd auf Gewerkschafter machten… Und mehr Lohn brauchen die ArbeiterInnen immer noch! Siehe dazu:
- Die Freilassung der Textilgewerkschafter in Bangladesch war nur ein erster (wichtiger) Schritt
In einer gemeinsamen Erklärung begrüßen Clean Clothes Campaign, International Labor Rights Forum und das Worker Rights Consortium die Freilassung (am Freitagabend waren noch drei der Verhafteten im Gefängnis) der gefangenen Textilgewerkschafter in Bangladesch. In „Major developments in Bangladesh labour crackdown – Important first step taken however crisis not resolved“ am 24. Februar 2017 bei der CCC wird aber auch stark hervorgehoben, dass dies zwar ein sehr wichtiger Schritt ist – und eindeutiges Ergebnis einer starken internationalen Solidaritätsbewegung – aber eben nur ein erster Schritt, der keineswegs ausreicht, die Lage in Bangladesch zu verbessern. Es gehe darum, ausdrücklich die Befolgung bestehender gewerkschaftlicher Rechte zu versichern – alleine mit der Wiedereröffnung der gewaltsam geschlossenen Gewerkschaftsbüros sei es bei weitem nicht getan
- Siehe dazu auch: „Modeketten boykottieren Textilgipfel wegen der Regierung Bangladeschs und ihrer Verfolgung der TextilarbeiterInnen“ am 24. Februar 2017 im LabourNet Germany und die gesamte vorherige Berichterstattung seit Dezember 2016