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Zehntausende protestieren an US-Flughäfen gegen Trumps Einreiseverbot: New Yorks Taxigewerkschaft streikt
Mauerbau, Religionskrieg und Fremdenhatz: Mr. Trump zieht alle Register reaktionärer Maßnahmen der letzten Jahrhunderte. Das christlich-fundamentalistische Einreiseverbot für Menschen muslimischen Glaubens aus sieben Ländern ruft an diesem letzten Januarwochenende vor allem an zahlreichen Flughäfen des Landes massive Proteste hervor. Und während die Taxigewerkschaft New Yorks einen mehrstündigen Proteststreik organisierte – begonnen mit der Weigerung, am John F. Kennedy-Flughafen Passagiere aufzunehmen – versuchte offensichtlich Uber einen organisierten Streikbruch. Und während es immerhin Richter gibt, die urteilen, dass Menschen, die ein Visum bekamen und haben, auch einreisen dürfen, werden immer mehr Fälle bekannt, in denen Menschen mit Aufenthaltserlaubnis in den USA nach einem Auslandsaufenthalt die Rückreise verwehrt wurde. Inklusive eines fast 90jährigen Ehepaars aus dem Iran, das seit vielen Jahren in den USA lebt. Wir bedanken uns bei mehreren amerikanischen Freunden für nachtaktuelle Hinweise zur vielleicht größten unvorbereiteten Protestaktion der jüngeren US-Geschichte – und haben sowohl das netteste Bild der letzten Tage, als auch den besten Coffee-Shop von New York dabei gefunden… Siehe dazu einige aktuelle Beiträge:
„Proteste an US-Flughäfen – Gestrandete dürfen bleiben“ von Beate Wild am 29. Januar 2017 in der Süddeutschen Zeitung worin berichtet wird: „Mehrere Tausend New Yorker sind zum John F. Kennedy Flughafen in New York gekommen. Einige von ihnen tragen noch die rosa Mützen des Women’s March von vergangener Woche, auf den Schildern steht „Lasst sie rein!“, „Widerstand“ und „Steht auf für eure Rechte“. Sie protestieren gegen die Festsetzung von zwölf Menschen, die am New Yorker Flughafen gelandet waren – und nun wegen eines präsidialen Dekrets nicht durch die Grenzkontrolle kommen“
„We cannot be silent. We go to work to welcome people to a land that once welcomed us. We will not be divided“ am 28. Januar 2017 bei der New York Taxi Workers Alliance ist der Twitteraufruf (auf der Startseite der Gewerkschaft dokumentiert) der Taxigewerkschaft (deren Mitglieder in großer Mehrheit in der einen oder anderen Weise mit Migration zu tun haben) zu einem zunächst einstündigen Proteststreik, der sich dann nach verschiedenen Berichten „länger hinzog“…
„#NoBanNoWall“ ist der permanent aktualisierte Twitterkanal der ACLU (American Civil Liberties Union), der größten und traditionsreichsten (und oft genug von verschiedenen Seiten aus umstrittenen) Menschenrechtsorganisation der USA: Beim Lesen dieses Kanals bekam – und bekommt – man an diesem Wochenende einen konkreten Eindruck von dem massenhaften Protest quer durchs Land
„Interviews for the Resistance: Live From the Spontaneous Protests at JFK Airport“ von Sarah Jaffe am 28. Januar 2017 bei In These Times ist ein Beitrag, in dem über ein Gespräch mit einem protestierenden Menschen am New Yorker Flughafen berichtet wird. Worin sehr deutlich wird, wie unterschiedlich die jeweilige Motivation für die Teilnahme an diesen Protesten ist und wie diese weitgehend spontanen Proteste organisiert sind
„Trump’s Immigration Order Challenged And Protested Immediately“ am 28. Januar 2017 bei Popular Resistance ist eine (unvollständige) Sammlung von Fotos, Videos und Kurzberichten von Protestaktionen am Samstag, inklusive einer ganzen Reihe von Äußerungen von Menschen, die vom Einreise – und eben, oft genug auch: Rückreiseverbot betroffen sind, auf zahlreichen Twitterkanälen
„Mayors and Activists Revolt Against Trump’s „Muslim Ban“ Executive Order“ von John Knefel am 27. Januar 2017 bei truthout ist ein Beitrag über die ersten Proteste von AktivistInnen nach Trumps Dekret – und über die ersten Bürgermeister verschiedener größerer Städte der USA, die sich der Durchführung verweigern
„@johnknefel“ ist der Twitterkanal des New Yorker unabhängigen Journalisten am 28. Januar 2017 mit einer ganz ausführlichen Berichterstattung vom Protest am JFK-Flughafen (mit zahlreichen Fotos), worin auch deutlich wird, wie sehr sich die ersten, die gekommen waren, um zu protestieren, gefreut haben – und überrascht waren – über die pausenlos anwachsende Menge von DemonstrantInnen