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Die Saud-Bande lässt streikende Arbeiter einsperren – und auspeitschen. UNO Menschenrechte eben…
49 Arbeiter aus verschiedenen asiatischen Ländern, die im Frühjahr gegen die Nichtbezahlung ihrer Löhne gestreikt hatten, sind jetzt – zum 1. Januar, dem Tag, an dem diese Vorkämpfer Mitglied der UN-Menschenrechtskommission wurden – in Saudi Arabien verurteilt worden. Zu monatelangen Haftstrafen – und 300 Peitschenhieben. Wegen Aufstachelung zur Unruhe und Zerstörung öffentlichen Eigentums. Dabei muss es wohl um die Firmenbusse gehen, die die über Monate nichtbezahlten Arbeiter der Binladin-Bauunternehmung angesteckt hatten. (Und zwischen öffentlich und privat zu unterscheiden, fällt einem selbsternannten König nicht so leicht, scheint es… nach saudischem „Gesetz“ kann jetzt die betrügerische Unternehmerbande sogar auf Schadensersatz klagen). Binladin und Oger, die beiden größten Bauunternehmen nicht nur des Landes, sondern der Region waren in Geldknappheit geraten: Weil die Bandenchefs, sprich Regierung des Königs, zwar Aufträge vergaben, diese aber wegen Fall des Ölpreises nicht mehr bezahlen konnten – und ihnen offensichtlich selbst im Kerngeschäft der Familie die Kompetenz fehlt, Entwicklungen zu beurteilen. In dem Artikel „Saudi Arabia jails and flogs workers for unpaid wage protests“ am 03. Januar 2017 beim Middle East Eye wird berichtet, die Firmen hätten mitgeteilt, alle entlassenen Arbeiter seien inzwischen vollständig bezahlt, die noch Beschäftigten müssen weiter warten. Die Regierung teilte im November mit, sie werde im nächsten Monat zahlen – und im Dezember waren es dann noch zwei Monate… Siehe dazu auch einen Beitrag zur Entlassung eines Arbeitsministers, der den Arbeitern wenigstens ihren Lohn geben wollte und einen Hintergrundbeitrag, sowie Verweise auf frühere Beiträge im LabourNet Germany:
- „Saudi Arabia sacks labour minister seven months into job“ am 02. Dezember 2016 im Middle East Eye war der Bericht über die Entlassung des Arbeitsminsiters Mufarrej al-Haqbani nach nur sieben Monaten Amtszeit. Die Entlassung wurde vom sogenannten König ohne weitere Begründung verkündet. Im Beitrag selbst schon wird dieser Schritt in Zusammenhang gebracht mit der Ankündigung des damals neu im Amt befindlichen al-Haqbani, man werde dafür sorgen, dass alle migrantischen Arbeiter bezahlt würden. (Aber vielleicht hätte der „König“ dann Bus fahren müssen…)
- „Wage Theft, Hunger, and Neglect in the Kingdom of Heaven“ von Saad Sayeed in der Ausgabe Oktober 2016 von Tanqeed ist ein Beitrag, in dem Arbeiter aus Pakistan – und ihre zuhause lebenden Familien – zu Wort kommen, um ihre Erfahrungen im Lande der Sauds zu erzählen. Vor allem ist es die Geschichte von Khalil ur Rehman, der seit 20 Jahren bei Saad arbeitete – und nunmehr seit fast einem Jahr keinen Lohn mehr erhalten hat. Das Arbeitscamp der Firma in der Ostprovinz ähnelt seinem Bericht nach weit eher einem Gefängnis – und das ist erst der Anfang der Erzählung…
- Siehe dazu auch: „Kein 1. Mai bei den Sauds: Aber brennende Busse bei Bin Laden“ am 02. Mai 2016 im LabourNet Germany und mehrere folgende Berichte