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Auch in Japan: Bewegung für 15 Dollar Mindestlohn

Demonstration für 15 Dollar Mindestlohn in Tokyo am 4.12.2016Auch der japanische Kapitalismus hat diese Modernisierung der Profitwirtschaft hin bekommen: Die Zahl der Menschen, die auch hier „working poor“ genannt werden, ist in den letzten Jahren regelrecht explodiert – und das betrifft, wie anderswo auch, in erster Linie junge Menschen. Deutlicher noch als anderswo betrifft es aber auch vor allem Menschen, die für die großen, weltweit bekannten japanischen Unternehmen arbeiten, die an der Spitze des Einsatzes von Zeitarbeit stehen. ZeitarbeiterInnen in Japan fallen oft genug aus dem Organisationsschema der etablierten Betriebsgewerkschaften heraus, die von sich aus, gelinde gesagt, wenig unternommen haben, dies zu verändern. Was zu einer wachsenden Tendenz zur Selbsorganisation führt, gerade auch unter den Jüngeren. Wie ein seit über einem Jahr bestehendes Netzwerk, das Anfang Dezember in Tokyo eine Demonstration für einen Mindestlohn von (umgerechnet, etwa) 15 Dollar die Stunde organisierte. Siehe dazu einen aktuellen und einen Hintergrundbeitrag:

  • „Japan builds a Fight for $15 movement of its own“ von Lisa Torio am 09. Dezember 2016 in Waging non Violence externer Link ist ein Bericht über die Entstehung, die Arbeit und eben die Demonstration am ersten Dezemberwochenende von AEQUITAS, jenem selbstorganisierten Netzwerk junger Prekärer, an dessen Demonstration sich immerhin über 400 Menschen beteiligten – für die AktivistInnen wichtig, dass eine solche Demonstration im Geschäftszentrum der Stadt stattfindet, wo viele Geringverdiener beschäftigt sind. Die meisten der etwa 30 dauerhaft im Netzwerk Aktiven sind Menschen aus der „Fukushima“ Generation, die also in Zusammenhang mit der Atomkatastrophe gesellschaftliches Engagement entwickelten. Demonstrationen und Protestaktionen für denselben Mindestlohn gab es an diesem Tag auch in Kyoto, Sapporo, Nagoya, und Fukuoka
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=108743
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